Köllertal-Kommunen haben Stellen abgebaut

Köllertal · Was halten die Köllertaler Bürgermeister von Innenminister Bouillons Vorschlag, zehn Prozent der Stellen in den Verwaltungen abzubauen? In Püttlingen werde die Zahl der Stellen (einschließlich Eigenbetrieb) zwischen 2010 und 2019 ohnehin von 132 auf 107 sinken, in Heusweiler seien seit 2006 einerseits zehn Prozent in verschiedenen Bereichen abgebaut worden, andererseits musste bei den Kitas aufgestockt werden.

 Klaus BouillonFoto: Becker&Bredel

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 Klaus BouillonFoto: Becker&Bredel

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 Thomas Redelberger Foto: Vogt

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 Klaus Häusle Foto: Becker & Bredel

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 Martin Speicher Foto: Stadt

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Zehn Prozent Personal in den nächsten zehn Jahren sparen - so lautet der Vorschlag des neuen saarländischen Innenministers Klaus Bouillon (CDU ) an alle saarländischen Kommunen über 15 000 Einwohner. Problem: Bouillon sagte nicht, wie und wo die Bürgermeister und Gemeinderäte den Rotstift ansetzen sollen. Wir haben mal nachgefragt, wie es im Köllertal klappen könnte.

Der Püttlinger Bürgermeister Martin Speicher (CDU ) hält für angebracht, dass die Kommunen "alle vertretbaren Sparmöglichkeiten ausschöpfen müssen". Die Stadt Püttlingen habe generell damit kein Problem, die Auflagen der Schuldenbremse und die entsprechenden Haushaltssicherungskonzepte seit dem Jahr 2011 seien erfüllt worden. Seit 2010 würden auch Stellen eingespart. Von 132 Stellen im Jahr 2010 bei Stadt und Eigenbetrieb blieben bis 2019 noch 107 übrig, also ein Minus von 25 Stellen (19 Prozent Stellen weniger).

Eine Ausnahme stelle der Kita-Bereich dar. Dort habe Püttlingen wegen steigender Nachfrage nach Ganztagesbetreuung und der gesetzlich vorgeschriebenen Einrichtung von Krippengruppen Erzieherinnen eingestellt. Hier habe sich die Anzahl der Beschäftigten von 2010 bis heute von 36 auf 44 erhöht.

Fazit von Martin Speicher : "Püttlingen schöpft alle Sparpotentiale aus. Man muss aber auch deutlich sagen, dass irgendwo eine Grenze erreicht ist, damit wir auch in der Zukunft unsere Aufgaben zur Zufriedenheit der Bürger erledigen können. Aktuelles Beispiel: Flüchtlinge . Hier muss aufgrund der ständig steigenden Zahl aufzunehmender Flüchtlinge Personal im zuständigen Fachbereich erhöht werden."

Der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) will die generellen Aussagen des Ministers nicht kommentieren. "Ich kann für Riegelsberg nur sagen, dass Stellenreduzierung und Personalkosteneinsparung hier seit langer Zeit ein Thema sind. So haben wir die Stellen schon ab Mitte der neunziger Jahre bis heute kontinuierlich reduziert", so Häusle. Er sieht "das Ende der Fahnenstange in Riegelsberg erreicht, zumal die Aufgaben ja nicht geringer werden, sondern wachsen" - siehe Flüchtlinge . Ein weiterer Stellenabbau würde zu Lasten der Qualität der Arbeit und damit der Leistungserbringung für die Bürger gehen.

Aus dem Rathaus Heusweiler heißt es, dass die Verwaltung in den letzten Jahren bereits "kontinuierlich verschlankt" worden sei. Im Rahmen des Personalabbaus seien mehrere Stellen bei anstehenden Pensionierungen nicht mehr wiederbesetzt worden, auch Führungspositionen. Sachgebiete habe man zusammengelegt.

Im Zeitraum von 2006 bis heute seien alles in allem etwa 10 Prozent der vorhandenen Stellen innerhalb der Verwaltung abgebaut worden. Dass die Anstrengungen im Stellenplan nicht direkt sichtbar werden, ja die Verwaltung sogar mehr Leute beschäftigt als vor zehn Jahren, hängt mit der Verpflichtung zur Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen zusammen. Um den steigenden Bedarf zu decken, hat sich die Zahl der Bediensteten im Kinderbetreuungsbereich innerhalb von 10 Jahren fast verdoppelt; von 22 auf 4l Bedienstete.

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