Köllertal-Klinik eröffnet

Püttlingen · Eine von fünf orthopädischen Rehakliniken im Saarland steht jetzt in Püttlingen: Die moderne Reha-Tagesklinik wurde gestern in einem neuen Anbau am Knappschaftsklinikum eröffnet.

 Bei der Eröffnung der neuen Köllertal-Klinik, von links: der Europa-Abgeordnete Jo Leinen, der Bochumer Knappschafts-Direktor Dr. Georg Greve, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bürgermeister Martin Speicher und Hartmut John, Verwaltungsleiter der Reha in Bietschied. Fotos: Jenal

Bei der Eröffnung der neuen Köllertal-Klinik, von links: der Europa-Abgeordnete Jo Leinen, der Bochumer Knappschafts-Direktor Dr. Georg Greve, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bürgermeister Martin Speicher und Hartmut John, Verwaltungsleiter der Reha in Bietschied. Fotos: Jenal

 Im Vordergrund der neue Teil der neuen Köllertal-Klinik, rechts hinten die Püttlinger Knappschaftsklinik, dazwischen der Erweiterungsbau von 2003, der zum Teil auch der Tages-Reha dient.

Im Vordergrund der neue Teil der neuen Köllertal-Klinik, rechts hinten die Püttlinger Knappschaftsklinik, dazwischen der Erweiterungsbau von 2003, der zum Teil auch der Tages-Reha dient.

"Hiermit erkläre ich die Köllertal-Klinik für eröffnet", sagte gestern, Punkt 13.20 Uhr, Dr. Georg Greve, Direktor der "Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See" (ehemals Bundesknappschaft) aus Bochum. Etwa vier Millionen Euro hat die Knappschaft in den Neu- und Umbau investiert: Das neue Gebäude ist dem Knappschaftskrankenhaus vorgelagert - genauer gesagt: dem Anbau von 2003, in dem die Ende 2012 geschlossene Naturheilkundeklinik untergebracht war und von dem nun ein Teil mitgenutzt wird.

Das neue Rehazentrum ist genau genommen nicht ganz neu, denn hier zieht das auch zum Püttlinger Klinikum gehörende Rehazentrum ein, das bisher im "Bietschieder Schlösschen" in Heusweiler-Bietschied untergebracht war. Der neue Standort ist allerdings größer und wesentlich moderner. Nach 18-monatiger Bauzeit sei das Projekt "im wesentlichen pünktlich fertig geworden", so Greve bei der Eröffnung, zu der viele Vertreter aus der Politik, Ärzte und Patienten gekommen waren.

Greve eröffnete die Rede mit besonderem Lob für Knappschafts-Architektin Elisabeth Lause, denn die hatte schon die Naturheilkundeklinik gebaut und damals, gegen die "sparsameren" Wünsche Greves, ein höheres Erdgeschoss durchgesetzt, was nun eine Nutzung für die Reha ermöglicht.

Ein gesellschaftliches Problem wurde bei Greves, aber auch bei den anderen Ansprachen deutlich: Die immer älter werdende Gesellschaft lässt die Nachfrage nach möglichst wohnortnahen Reha-Möglichkeiten wachsen - was nicht zuletzt einer der Gründe für die Investition der Knappschaft in Püttlingen war, wo künftig täglich etwa 80 Patienten betreut werden können.

Viel Lob gab es auch für die Arbeit an der immer ausgelasteten Rehaklinik Bietschied und für die Flexibilität der Mitarbeiter, die alle nach Püttlingen wechseln. Das Haus in Bietschied entspreche jedoch - wegen Sanierungsstau, aber auch wegen Denkmalschutz-Vorgaben - nicht mehr den Bedürfnissen einer modernen Reha.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer würdigte den gestrigen Tag auch als einen besonderen Tag für die Gesundheitsversorgung im Saarland, wo sich die Knappschaft zu Gunsten einer guten Weiterentwicklung immer sehr flexibel gezeigt habe. Die Politik könne, "mit dem Geld, das vorhanden ist", für gute Rahmenbedingungen sorgen.

Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher verwies auf die Bedeutung des Klinikkomplexes für die Infrastruktur, und er zog einen geschichtlichen Kreis: Die Anfänge der Klinik liegen im Jahr 1963 , als die Grube Viktoria in Püttlingen geschlossen wurde. Damals erfolgte die Ansiedlung auch, um die wegfallenden Arbeitsplätze zu kompensieren, und heute sei das Klinikum, wie einst die Grube, größter und wichtigster Arbeitgeber in Püttlingen und in der Region. Für das neue Projekt habe die Stadt eigens 1,2 Millionen Euro in einen neuen Regenwasserkanal investiert (davon 500 000 Euro Landeszuschuss). Und um dem permanenten Parkplatz-Problem an der Klinik zu begegnen, baut die Stadt im Frühjahr einen zusätzlichen Parkplatz mit 200 Stellplätzen (wir berichteten).

Dr. Thomas Siebel, sowohl Chefarzt der Orthopädie als auch medizinischer Leiter der Reha-Tagesklinik, sieht den Umzug der Reha nach Püttlingen nicht zuletzt als einen Gewinn für die Patienten : Durch die dann enge Verzahnung von Akut- und Reha-Klinik könne der Austausch zwischen Operateur und Reha-Verantwortlichen viel leichter vonstatten gehen, auch gemeinsame Visiten seien möglich. Die ersten Patienten am neuen Ort werden am 6. Oktober erwartet.

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