"Kleine" wollen "Großen" Stimmen abjagen

St. Wendel/Heusweiler. Einer, der die Berliner Luft bereits kennt, ist Oliver Luksic. Der knapp 34-Jährige aus Heusweiler hatte bereits 2009 im Wahlkreis St. Wendel kandidiert und knapp 9500 Erststimmen (von 139 000) geholt, was 6,8 Prozent bedeutete. Über die FDP-Landesliste war er dann in den Bundestag eingerückt (also über die Zweitstimmen, mit denen die Parteien gewählt werden). Auch jetzt wirbt Luksic auf seinen Wahlplakaten deutlich um Zweitstimmen für die Liberalen.Als verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestages hat er sich nach eigenen Angaben unter anderem für den Bahnfernverkehr über Saarbrücken, für den vierspurigen Ausbau der A 8 oder die Ortsumgehung Ottweiler stark gemacht. Auch die Anbindung des Fernbusnetzes an das Saarland und der Ausbau der Moselschleusen standen auf seiner Agenda. Als Mitglied des Bundestagsausschusses für Angelegenheiten der europäischen Union setzt sich der Chef der Saar-Liberalen für ein "Saarland in einer Region ohne Grenzen" ein. Bei der Förderung von Kulturdenkmälern hätten unter anderem die Gymnasien Wendalinum, Saarpfalz in Homburg, Leibniz in St. Ingbert, die Heilig-Kreuz-Kapelle in Blieskastel und die Abtei in Tholey von seinem Engagement profitiert.

St. Wendel/Heusweiler. Einer, der die Berliner Luft bereits kennt, ist Oliver Luksic. Der knapp 34-Jährige aus Heusweiler hatte bereits 2009 im Wahlkreis St. Wendel kandidiert und knapp 9500 Erststimmen (von 139 000) geholt, was 6,8 Prozent bedeutete. Über die FDP-Landesliste war er dann in den Bundestag eingerückt (also über die Zweitstimmen, mit denen die Parteien gewählt werden). Auch jetzt wirbt Luksic auf seinen Wahlplakaten deutlich um Zweitstimmen für die Liberalen.Als verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestages hat er sich nach eigenen Angaben unter anderem für den Bahnfernverkehr über Saarbrücken, für den vierspurigen Ausbau der A 8 oder die Ortsumgehung Ottweiler stark gemacht. Auch die Anbindung des Fernbusnetzes an das Saarland und der Ausbau der Moselschleusen standen auf seiner Agenda. Als Mitglied des Bundestagsausschusses für Angelegenheiten der europäischen Union setzt sich der Chef der Saar-Liberalen für ein "Saarland in einer Region ohne Grenzen" ein. Bei der Förderung von Kulturdenkmälern hätten unter anderem die Gymnasien Wendalinum, Saarpfalz in Homburg, Leibniz in St. Ingbert, die Heilig-Kreuz-Kapelle in Blieskastel und die Abtei in Tholey von seinem Engagement profitiert.

Bereits Kandidaten-Erfahrung hat auch das Heusweiler Gemeinderatsmitglied Iris Langguth (53) von den Grünen. 2009 errang sie im Wahlkreis St. Wendel mit gut 6000 Erststimmen gleich 4,4 Prozent. Auf der Internet-Plattform "Wen wählen?" nennt die Diplom-Betriebswirtin und Mutter dreier Söhne als wichtigste politische Ziele: "Optimale Bildung für jedes Kind - Zukunftsfähige Wirtschafts- und Umweltpolitik - Jeder Bürger muss von seiner Arbeit leben können - Mehr Bürgerbeteiligung". Iris Langguth ist auch Grünen-Chefin in ihrem Wohnort Heusweiler und zudem im Heusweiler Gemeinderat auch im Bau- und Verkehrsausschuss.

Für die Linke tritt Dennis Bard (30) an. Der kommissarische Landesgeschäftsführer der Saar-Linken kommt aus Theley und ist gelernter Kaufmann für Bürokommunikation. Bei der Mitgliederversammlung, die ihn nominierte, setzte er sich entschieden für mehr soziale Gerechtigkeit ein - insbesondere was Geringverdiener, kleine Rentner und Hartz-IV-Bezieher betreffe. Hier müsse man dem "Einheitsbrei" der etablierten und "gekauften" Parteien eine klare Alternative entgegensetzen.

Für die Piraten geht Gerd Rainer Weber (48) ins Rennen. Der selbstständige Kommunikationstrainer aus Stennweiler hat sich in den vergangenen Jahren als Zuhörer in Stadt- und Gemeinderäten eingehend über kommunalpolitische Gegebenheiten informiert und Stellung zu vielen Sachthemen genommen. Für ihn, so legt er in einem Twitter-Beitrag dar, hat sich die Politik mehr denn je vom Bürger entfernt und beteilige diesen nicht wirklich an den wichtigen politischen Entscheidungen. Diese Entwicklung möchte er gerne umkehren, sagt Weber.

Der 50-jährige Diplom-Verwaltungswirt Johannes Trampert aus Lebach tritt für die Alternative für Deutschland (AfD) an. Der Kriminalbeamte und Vater dreier Kinder ist auch Landesvorsitzender der AfD, die vor allem durch ihre eurokritische Haltung bekannt geworden ist. Die AfD will die EU nicht abschaffen, verlangt aber nachdrücklich mehr nationale Souveränität der Staaten. "Die Wiedereinführung der D-Mark darf kein Tabu sein", heißt es unter anderem im Wahlprogramm seiner Partei.

Auch die Partei der Vernunft (PDV) schickt mit Axel Magar aus Hasborn-Dautweiler ihren Landesvorsitzenden als Direktkandidat im Wahlkreis St. Wendel ins Rennen. Die Schwerpunkte des 58-jährigen Diplom-Wirtschaftsingenieurs sind Wirtschafts-, Steuer- und Arbeitspolitik. Zum späten Engagement in der Politik hat ihn die aus Sicht der PDV unverantwortliche "Rettungspolitik" der Bundeskanzlerin für Griechenland und andere Staaten gebracht, die europäische Verträge breche und die am Ende am deutschen Steuerzahler hängen bleibe. "Die Zeit ist reif, den etablierten Parteien einen Denkzettel zu verpassen", meint Magar. Aus Umweltschutzgründen hat er keinen Wahlkampf mit Postern oder Faltblättern geführt.

Auch die rechtsextreme NPD hat mit dem gebürtigen St. Ingberter Peter Rüdiger Richter (28) einen Direktkandidaten für den Wahlkreis 298 nominiert, der als Beruf Rechtsanwalt und als Wohnsitz Saarbrücken angibt.Foto: SZ-Archiv

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Auf einen Blick

Der Bundestagswahlkreis 298 St. Wendel umfasst den gesamten Landkreis St. Wendel, aus dem Kreis Neunkirchen die Gemeinden Ottweiler, Eppelborn, Illingen, Merchweiler und Schiffweiler, aus dem Landkreis Saarlouis die Kommunen Lebach und Schmelz sowie aus dem Regionalverband Saarbrücken die Gemeinde Heusweiler. Bei der letzten Bundestagswahl waren in diesem Wahlkreis knapp 185 000 Menschen wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung lag bei etwas mehr als 77 Prozent. gth

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