Kein neuer Wohnpark am alten Mühlenplatz

Püttlingen. Das Köllertal war früher die "Kornkammer des Saarlandes". Allein am Köllerbach lagen an die 20 Mühlen. "Wie Perlen an einer Schnur" hat der Walpershofer Historiker Helmut Lange in einer Dokumentation das einst florierende Mahlhandwerk beschrieben

Püttlingen. Das Köllertal war früher die "Kornkammer des Saarlandes". Allein am Köllerbach lagen an die 20 Mühlen. "Wie Perlen an einer Schnur" hat der Walpershofer Historiker Helmut Lange in einer Dokumentation das einst florierende Mahlhandwerk beschrieben.Eine der in Vergessenheit geratenen Mühlen steht in Püttlingen zwischen der Köllner Straße und der Köllertalstraße, etwa 50 Meter vom Ende der Hermannstraße am linken Ufer des Köllerbaches. Es handelt sich um die Heiselsmühle, auch als Mühle Eckle bekannt. Um 1900 wurde sie von Leo Baldauf erbaut. Dieser verzichtete von Anfang an auf die Wasserkraft und betrieb die Mühle zunächst mit einer Dampfmaschine. "Das monotone Maschinengeräusch 'obbo obbo obbo' trug ihm den Spitznamen Obbo ein", schreibt der Historiker Lange.

Baldaufs Nachfolger Heisel stellte auf Dieselbetrieb um. So konnten Tag und Nacht etwa 30 Doppelzentner Getreide gemahlen werden, bis 1960 das Unternehmen seinen Betrieb einstellte. Seit exakt einem halben Jahrhundert stehen mithin alle Räder im stattlichen Gebäude still, Türen und Fenster sind verrammelt.

Den Dornröschenschlaf des alten Mühlengebäudes beenden wollte jetzt eine saarländische Investorengemeinschaft. Auf dem Gelände der ehemaligen Mühle sollten zentrumsnahe Bungalows gebaut werden. Ein entsprechender Bebauungsplan lag jetzt dem Püttlinger Stadtrat vor, der ihn einstimmig ablehnte. Die Räte folgten damit einer Empfehlung der Verwaltung. Diese begründete die Ablehnung unter anderem mit der demografischen Entwicklung, also rückgehenden Bevölkerungszahlen; daher sei eine weitere Ausdehnung der Innenstadt (mit unvermeidbarer Versiegelung von Bodenflächen) nicht erwünscht.

Darüber hinaus befürchtet die Verwaltung für den Bereich Heiselsmühle Hochwasserprobleme, da das Gebäude im unmittelbaren Überschwemmungsbereich des Köllerbaches liegt.

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