Die Zeiten ändern sich Kein Kegeln mehr in Köllerbach?

Köllerbach · Die Inhaber der Kegelbahn im Gasthauses Prediger denken wegen hoher Kosten daran, sie zu schließen.

 Freizeit-Kegeln hat schon für so manchen vergnüglichen Abend gesorgt. Doch in Zeiten digitaler Vergnügungen und vieler „Events“, die um Aufmerksamkeit buhlen, wird es auch für Kegelbahn-Betreiber schwieriger.

Freizeit-Kegeln hat schon für so manchen vergnüglichen Abend gesorgt. Doch in Zeiten digitaler Vergnügungen und vieler „Events“, die um Aufmerksamkeit buhlen, wird es auch für Kegelbahn-Betreiber schwieriger.

Foto: picture alliance / dpa/Jens Wolf

„Eine schöne Ära geht vielleicht zu Ende“, sagt Marita Fels. Ihre Schwägerin Monika Prediger ergänzt: „Als wir vor elf Jahren hier anfingen, gab es noch acht aktive Kegelmannschaften, heute nur noch eine.“ Fels und Prediger gehört das Gasthaus Prediger mit seiner schönen Dreischeren-Kegelbahn im Püttlinger Stadtteil Köllerbach. „Schön ist sie ja wirklich, auch wettkampfgerecht, aber leider verursacht sie heute auch mehr Kosten, als sie einbringt“, beklagt Marita Fels. Und ergänzt: „Was macht man mit einer 300-Quadratmeterhalle, die wenig nachgefragt wird?“

Als Rudolf Prediger 1962 seine Kegelsporthalle baute, gehörte der gesellig-sportliche Abend noch zur Freizeitgestaltung dazu wie der wöchentliche Skat- oder Doppelkopffrühschoppen in der Stammkneipe. Diese Zeiten scheinen derzeit vorbei zu sein. Die Zahl sowohl der aktiven wie auch der Freizeitkegler sei stark zurückgegangen, heißt es beim Deutschen Kegler- und Bowlingbund. Klar, Nachwuchs-Probleme haben auch andere Vereine. Tatsache aber sei, sagen Fels und Prediger, dass die Kosten bleiben: „Wir müssen heizen, den Raum pflegen, die Stromkosten bezahlen und Personal vorhalten.“

Aktuell kostet das Mieten einer Kegelbahn für eine Stunde neun Euro. Auch Kindergeburtstage oder Familienfeiern gibt es hier manchmal. Im Vergleich zu andern Freizeit-Aktivitäten eigentlich ein preiswertes Vergnügen, gleichwohl stagniert das Interesse. Marita Fels macht sich Gedanken über die weitere Nutzung ihres 300-Quadratmeter-Raumes mitten im Ort: „Am liebsten wäre es uns, wenn wir die Tradition des Kegelns durch neue Interessenten aufrechterhalten könnten. Ansonsten könnte ich mir aber auch vorstellen, dass unsere Halle eine neue Bestimmung bekommt, sei es als Raum für Ausstellungen oder durch den Umbau zu Sozialwohnungen.“

 Das Gasthaus Prediger in Püttlingen-Köllerbach, das Foto entstand in der Gründungszeit der Kegelbahn 1962.

Das Gasthaus Prediger in Püttlingen-Köllerbach, das Foto entstand in der Gründungszeit der Kegelbahn 1962.

Foto: Walter Faas

Infos unter Tel. (0 68 06) 43 37 oder Tel. (01 72) 6 83 52 10.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort