Kein gutes Jahr für Pilzsammler in der Region

Köllertal · Viel Regen im Frühsommer schadete dem Getreide, kaum Regen im August und September verdarb den Pilzfreunden den Sammelspaß. Sachverständiger Rainer Thiel findet bei Touren gerade soviele Exemplare, um den Leuten die wichtigsten Arten zu zeigen.

 Experte Rainer Thiel mit einer Auswahl von essbaren und ungenießbaren Pilzarten. Foto: aki

Experte Rainer Thiel mit einer Auswahl von essbaren und ungenießbaren Pilzarten. Foto: aki

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Der Köllerbacher Pilzsachverständige Rainer Thiel konnte bei Wanderungen in den vergangenen Wochen in Wäldern des Regionalverbandes zwar stets viele Teilnehmer begrüßen, die Ausbeute der gefundenen essbaren Exemplare sei jedoch jedesmal so gering gewesen, dass es kaum für eine größere Mahlzeit ausgereicht habe, berichtet er. Er sieht die Ursache für das spärliche Wachstum in der Trockenheit der Monate August und September. "Es fielen nur 30 Liter pro Qadratmeter, 50 wären jedoch notwendig gewesen, um den Waldboden zu durchnässen."

Thiel, Jahrgang 1946, hatte schon als Jugendlicher sein Interesse für die Natur entdeckt und dabei auch Pilze kennengelernt. Nachdem er sich näher mit den Geschöpfen des Waldes und der Wiesen befasst hatte, erkannte er auch das Besondere der Pilze . Früher den Pflanzen zugeordnet, bilden sie heute ein eigenständiges Reich, das den Eigenarten der Tiere näher ist als denen der Pflanzen. Thiel absolvierte den Lehrgang mit Prüfung bei der Deutschen mykologischen Gesellschaft als Pilzsachverständiger. Früher als Meister beim Wasserwerk der Gemeinde Riegelsberg beschäftigt, wurde ihm die Aufgabe übertragen, bei den Umwelttagen Pilze auszustellen und von Besuchern mitgebrachte Exemplare auf Essbarkeit zu überprüfen. Er wurde Mitglied der Interessensgemeinschaft (IG) "Die Drieschlinge" in Herrensohr. In diesem Kreis von Sachverständigen beteiligt er sich an Pilzausstellungen, Vorträgen und Exkursionen.

Zudem berät er Leute, die mit ihren gesammelten Exemplaren zu ihm nach Hause kommen. Thiel hofft, dass in den verbleibenden Wochen der Pilzsaison bis in den November hinein noch Regen fällt und das ein oder andere leckere Pilzgericht noch zubereitet werden kann, zum Beispiel gedünstete Steinpilzscheiben auf Bandnudeln.

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