Kampf auch gegen Analphabetismus

Püttlingen · Eigentlich lebt der emeritierte Trierer Weihbischof Leo Schwarz in Bolivien. Für die rege Püttlinger Bolivienhilfe Aktion 33 zelebrierte er, zu deren 30. Geburtstag, eine Messe in Liebfrauen.

 Der emeritierte Weihbischof Leo Schwarz predigte in Liebfrauen vor einem Altarbild mit 33 Figuren. Foto: Martin Recktenwald/Bistum Trier

Der emeritierte Weihbischof Leo Schwarz predigte in Liebfrauen vor einem Altarbild mit 33 Figuren. Foto: Martin Recktenwald/Bistum Trier

Foto: Martin Recktenwald/Bistum Trier

Seit Jahrzehnten wird aus der Püttlinger Pfarrgemeinde Liebfrauen heraus Unterstützung für verarmte Menschen in Bolivien organisiert. Mit der Gründung der Initiative Aktion 33 vor 30 Jahren hat diese Hilfe einen festen Rahmen bekommen.

In diesem Jahr wird das 30-jährige Bestehen dieser inzwischen als gemeinnütziger Verein organisierten Gruppe gefeiert. Der emeritierte Trierer Weihbischof Leo Schwarz zelebrierte aus diesem Anlass am vorigen Samstag mit der Gemeinde in Püttlingen ein Pontifikalamt. Schwarz lebt heute selbst wieder in Bolivien - dem Partnerland des Bistums Trier, in dem er lange Zeit wirkte.

"Trotz mancher Verbesserung hat die Armut viele Gesichter", vergegenwärtigte Monika Ziegler, Vorsitzende der Aktion 33, in ihrer Bilanz die Lage in dem lateinamerikanischen Land. Hilfe sei auch nach so vielen Jahren immer noch nötig. Bildung etwa bleibe ein drängendes Thema: "Etliche Eltern müssen ihre Kinder zur Arbeit schicken, sie haben keine Wahl, für sie ist Schulbildung immer noch Luxus ." Analphabetismus ist eine weit verbreitete Folge.

Die offizielle Statistik des Landes gebe nur ein verzerrtes Bild wieder, heißt es im Bericht der Bistums-Pressestelle: Jeder, der mit seinem Namen statt mit Daumenabdruck unterschreibt, werde in Bolivien schon nicht mehr zu den Analphabeten gezählt.

Bereits in den 50er Jahren unterstützten die Püttlinger soziale Projekte in Bolivien. Denn Liebfrauen war die Heimatgemeinde von Kardinal Josef Clemens Maurer, der viele Jahre als Primas der Kirche des südamerikanischen Landes vorstand. Unter Pfarrer Hans Vössing wurde in den 1970er und 80er Jahren das Engagement fortentwickelt. 1986 entstand im Pfarrgemeinderat die Idee zur Aktion 33. Gesucht wurden 33 Männer und Frauen, die sich für die Mindestdauer eines Jahres zur Spende von 30 Mark verpflichteten. Gleich zu Beginn fanden sich 80 Interessenten, über 130 feste Unterstützer hat die Initiative heute.

Inzwischen hat "der Gesamtspendenstand 1,6 Millionen Euro erreicht. Geld ist im Laufe der Jahre auch in den Bau von Schulen, Waisenhäusern und eines Krankenhauses geflossen", so die Pressestelle. Während der Predigt erinnerten am Hochaltar der Kirche 33 Figuren an Christen aus aller Welt, die sich für Notleidende eingesetzt haben.

aktion33.de

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