Jörg Himbert bleibt seinem Traumberuf treu

Kutzhof. Jörg Himbert aus dem Heusweiler Ortsteil Kutzhof ist einer der saarländischen Bergleute, die auch nach dem Ende des Bergbaus im Saarrevier bei der RAG Deutsche Steinkohle bleiben werden. Das heißt: Wenn er weiter unter Tage arbeiten will, muss er im 456 Kilometer entfernten nordwestfälischen Bergwerk Ibbenbüren einfahren

Kutzhof. Jörg Himbert aus dem Heusweiler Ortsteil Kutzhof ist einer der saarländischen Bergleute, die auch nach dem Ende des Bergbaus im Saarrevier bei der RAG Deutsche Steinkohle bleiben werden. Das heißt: Wenn er weiter unter Tage arbeiten will, muss er im 456 Kilometer entfernten nordwestfälischen Bergwerk Ibbenbüren einfahren. Der Mann, der von sich sagt, er habe unter der Erde seinen Traumberuf gefunden, weiß zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht, ob er mit Ehefrau Gunda und Tochter Sarah in die Nähe des zukünftigen Arbeitsplatzes umziehen wird oder ob er zwischen Kutzhof und Ibbenbüren pendeln soll. Die Anzahl der Heimfahrten - ob einmal wöchentlich oder nur alle zwei Wochen - ist unter anderem auch von seinem späteren Schichtplan abhängig. Himbert meint: "Das Ganze ist eine Zwickmühle und muss gut überlegt werden. Wenn der genaue Zeitpunkt meiner Verlegung feststeht und wenn wir das Für und Wider ausführlich durchdacht haben, werden wir eine Entscheidung fällen."Bei einem Umzug müssten die Himberts ihre bislang engen Kontakte zu Nachbarn und Freunden in Kutzhof auf ein Minimum reduzieren. Sie sind in der Feuerwehr, im Obst- und Gartenbauverein sowie in der Kirchengemeinde engagiert. Hinzu käme, dass die Tochter die Schule wechseln müsste. Und ganz wichtig ist für die Familie auch die Frage, wer in diesem Fall das eigene Haus samt großem Grundstück in Ordnung hält.

Die RAG zahlt bei einer Zweitwohnung und Pendelfahrten ins Saarland zwei Jahre lang Zuschüsse, danach müssen die zusätzlichen Kosten selbst bezahlt werden. Der Kutzhofer muss voraussichtlich bis 2018 arbeiten, ehe er in den Vorruhestand eintreten kann. Der finanzielle Aspekt spielt also auch eine Rolle bei allen Überlegungen.

Jörg Himbert arbeitete nach seiner Bergmechaniker-Lehre als Partiemann im Abbau in Luisenthal und danach in derselben Funktion im Nordschacht. Voriges Jahr stieg er zum Steiger im Abbau auf, nachdem er die Fachschule für Technik in Bergkamen absolviert hatte. Er ist zudem seit 21 Jahren Mitglied der Grubenwehr, und er fährt von Beginn seiner bergmännischen Tätigkeit an immer auf Früh-, Mittag-, Spät- und Nachtschicht.

Die Vorteile seines Berufs sieht er vor allem in der guten Kameradschaft unter der Belegschaft und in der soliden und geregelten Arbeit. Er sagt: "Bergmann war und ist bis heute mein Traumberuf. Darüber hinaus führe ich die Berufstradition in meiner Familie fort - mein Großvater Johann und mein Vater Helmut waren nämlich auch schon Bergleute." Foto: aki

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