Jahresstart mit „Blitz und Donner“

Püttlingen · Wenn 2017 so lebhaft wird, wie das Neujahrskonzert in der Stadthalle schwungvoll war, dann aber hallo! Beigeordneter Christian Müller betonte in seiner Ansprache den Wert des Ehrenamtes, die Kraft der heimischen Wirtschaft und den Gestaltungswillen vieler, Herausforderungen zu meistern.

"Unter Donner und Blitz" beginnt der Püttlinger Neujahrsempfang in der Stadthalle, am vorigen Freitagabend. Gemeint ist die gleichnamige Polka von Johann Strauß Sohn, ein übermütiges musikalisches Kabinettstückchen mit "Hallo-Wach"-Effekt.

Auch das übrige Programm beim Neujahrskonzert der Stadt Püttlingen , ausgerechnet am Freitag dem Dreizehnten ("das bringt Glück", sagt einer) kann sich hören lassen. Es beginnt mit Mozarts "Kleiner Nachtmusik", endet im Dreivierteltakt mit dem berühmten Kaiserwalzer und bietet zwischendurch originelle Konzertschmankerl aus der Feder des amerikanischen Komponisten Leroy Anderson .

Motonubu Futakuchi, Dirigent des Kammerorchesters der Musikschule Püttlingen , hat sein Ensemble auf Temperament gebürstet, die Stücke sind auch in den schwierigsten Passagen sauber gespielt, gut zu hören, eine Freude für gut 300 Besucher des Empfangs. "Unter Donner und Blitz" eben, welch eine Steilvorlage für den Redner des Abends, den jungen Beigeordneten Christian Müller, der seit Monaten den erkrankten Bürgermeister Martin Speicher vertritt. Dem gehe es übrigens deutlich besser: "Sein Genesungsprozess macht gute Fortschritte", sagt Müller. Um dann in seiner Rede vom detaillierten Blick auf die (vordergründig eher bedrohlich wirkende) aktuelle Weltlage zum Leben in Püttlingen im Besonderen zu kommen. Nachrichten von Terroranschläge, der Ruf nach starken Führungspersönlichkeiten weltweit, Brexit, Krisen, Krieg: "Es ist aus meiner persönlichen Sicht keine Lösung, gegen die Veränderungen in unserem Leben und in der Welt anzukämpfen oder gar zu versuchen, diese aufzuhalten. Vielmehr sehe ich den richtigen Weg darin, diese Veränderungen mit wachem Verstand zu begleiten, vorausschauend zu handeln, zusammenzustehen und gemeinsam zu handeln."

Was auch für die Herausforderungen in der Stadt Püttlingen gelte, so Müller weiter. Hier nennt der Beigeordnete als erstes das prognostizierte Haushaltsdefizit von rund 53 Millionen Euro zum Jahresende. Dieses Problem komme von außen. So trage die Stadt schwer "an den Sozialkosten für den Ballungsraum Saarbrücken mit. Hierfür muss dringend eine landesweite Finanzierungslösung gefunden werden", fordert Müller.

Angesichts klammer Kassen den Kopf in den Sand zu stecken, sei jedoch der falsche Ansatz, betont der Beigeordnete. Dass Püttlingen nach wie vor an seiner Handlungsfähigkeit festhalte, zeigten Aktivitäten wie die erfolgreiche Flüchtlingspolitik der Stadt, der begonnene Bau der Kindertagesstätte Kyllberg, diverse Baumaßnahmen, die Einrichtung eines freien WLAN sowie die fortgeschrittene Umsetzung für ein Mehrgenerationenhaus: "Dieses soll nicht nur ein Altentreff werden, wie es manche Zeitung kürzlich missverstanden hat, sondern ein kommunikativer Treff für alle Generationen in der Stadt."

Sein Schlusswort gilt den vielen ehrenamtlichen Helfern in Vereinen, Kirchen und Organisationen, den vielen Kulturschaffenden in der Stadt sowie Unternehmern und Beschäftigten in der heimischen Wirtschaft, ohne die ein Gemeinwesen wie die Köllertalstadt nicht funktionieren würde. Als wichtigste "Baustellen" 2017 nennt der Püttlinger Beigeordnete Christian Müller die geplante Bebauung des Senftenberger Platzes mit Ansiedlung eines Drogeriemarktes und zuvörderst die unumgängliche Erneuerung der Köllertalstraße. "Diese wichtige Lebensader im Köllertal muss ab Mitte dieses Jahres für etwa 18 Monate voll gesperrt werden, wohl wissend, dass dies der Bevölkerung wie auch dem örtlichen Handel viel abverlangen wird." Die Alternative einer möglichen Teilsperrung sei intensiv geprüft und verworfen worden; sie würde die Bauzeit verdoppeln, so der Beigeordnete.

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