Goldener Meisterbrief Elektroinstallateur Köllerbach Im Köllertal kennt er jedes Kabel

Köllerbach · Elektroinstallateur Edmund Waltner aus Köllerbach freut sich über den Goldenen Meisterbrief.

 Edmund Waltner bekam den Goldenen Meisterbrief.    

Edmund Waltner bekam den Goldenen Meisterbrief.   

Foto: BeckerBredel

Edmund Waltner kennt im Köllertal jedes Kabel. Als es nach dem Krieg in Riegelsberg und Püttlingen für viele unterirdische Kabel keine Pläne mehr gab, ging er sie suchen. Und er fand sie alle. Mit Hochfrequenztechnologie brachte er die Leitungen zum Schwingen, dann setzte er Kopfhörer auf und ging den Geräuschen nach. Er konnte so die Kabel unter der Grasnarbe hören, doch das kostete ihn Teile seines Gehörs. Der Elektroinstallateurmeister, der gerade den Goldenen Meisterbrief erhielt, hat einen berufsgenossenschaftlich anerkannten Hörschaden von der Kabel-Lauscherei. „Das war eben die Messtechnik nach dem Krieg. Da haben wir zum Teil drei Wochen gebraucht, um einen Kabelfehler zu lokalisieren. Heute machen wir das gleiche in wenigen Augenblicken und auf den Zentimeter genau. Wenn ich einen Fehler im Netz suche, dann finde ich ihn und zeige den Tiefbauern, wo das Loch gegraben wird. Und genau dort ist dann auch die kaputte Stelle.“

Nach dem Krieg erstellte Waltner neue Leitungskarten, später suchte er Fehlerstellen, immer für die VSE. Dort war er Lehrling, dort wurde er Meister und später Rentner. „Es gibt nur wenige mit 50 Berufsjahren in einem einzigen Unternehmen“, sagt er und feierte sein Dienstjubiläum damals groß im Uhrmachers Haus. Waltner kann auf ein bewegtes Berufsleben zurückblicken und hat es exakt dokumentiert. Er hat zahlreiche alte Fotos, er hat die Namen seiner Kollegen erfasst, hat begonnen, seine Memoiren zu Papier zu bringen. Seine Geschichte ist auch die Geschichte der VSE an der Saar.

Die Bilder zeigen Arbeiter an Bergwerks-, Industrie- und Starkstromanlagen, die es heute vielfach gar nicht mehr gibt. War er nach dem Krieg noch mit der Suche nach Leitungen und der Beseitigung von Kriegsschäden beschäftigt, so wurde er 1970 Kabelnetzmeister. Fehler aufzuspüren, war nun sein Job. „Neben der Technik ist es die Erfahrung, die dabei hilft, in einer kilometerlangen Leitung genau den wunden Punkt zu finden“, sagt er. Das gelte auch beim Einsatz der allerneuesten Messgeräte.

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