Staatsgeheimnis in Heusweiler? Im Köllertal ist die Wasserversorgung gesichert

Köllertal · Nalbachs Bürgermeister Peter Lehnert hatte als Erster im Saarland die Menschen in seiner Gemeinde zum Wassersparen aufgefordert. Angesichts der Hitzewelle und lange währender Trockenheit zogen die Stadtwerke Saarbrücken nach und riefen dazu auf, „sorgsam mit Wasser“ umzugehen.

 Hans-Joachim Neumeyer, Stefan Louis, Benno Kiemes und Martin Speicher (von links) bei der Einweihung des Wasserwerkes in Elm im September 2012.

Hans-Joachim Neumeyer, Stefan Louis, Benno Kiemes und Martin Speicher (von links) bei der Einweihung des Wasserwerkes in Elm im September 2012.

Foto: rup/Rolf Ruppenthal

Dieser Appell gelte immer und überall, betonte Ralf Rosar vom Gemeindewasserwerk Riegelsberg im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Wasser sei ein wertvolles Gut, mit dem die Menschen nicht verschwenderisch verfahren sollten. Für Panikmache sei jedoch kein Anlass. „Wir beziehen das Trinkwasser zu hundert Prozent von Energis und verteilen es dann“, sagte Rosar. Mit dem Wasserlieferanten halte man derzeit täglich Kontakt, weil der Trinkwasserverbrauch um 15 bis 20 Prozent über dem Durchschnitt liege. Aber Reserven seien vorhanden, die Wasserversorgung in der Gemeinde Riegelsberg sei gesichert.

Ganz ähnlich sieht es in Püttlingen aus. Der größte Teil der Stadt erhält das Wasser über den Wasserzweckverband Bous-Schwalbach/Püttlingen/Saarwellingen.

Die Brunnen, welche die Wasserversorgung der beteiligten Gemeinden sicherstellen, liegen im Lohbachtal bei Elm. In Elm wurde 2013 auch ein neues Wasserwerk eröffnet. Der Püttlinger Stadtteil Köllerbach und die Ritterstraße beziehen ihr Wasser über den Hochbehälter Hixberg in Riegelsberg. Aber auch in ganz Püttlingen und Köllerbach ist für den Vertrieb des Wassers Energis zuständig – und bei Energis geht man davon aus, dass Püttlingen mit seiner Wasserversorgung „gut aufgestellt“ ist. Und falls es wirklich mal mit dem üblichen Zufluss von Wasser kritisch werden sollte, könnte man immer noch auf eine Notversorgung umstellen.

In Heusweiler hätten wir auch gerne erfahren, ob mit der Wasserversorgung alles im grünen Bereich ist, das scheint aber ein Staatsgeheimnis zu sein: Die beiden Geschäftsführer der Gemeindewerke sind dieser Tage nicht da, auch nicht der Bürgermeister, und die zuständigen Mitarbeiter der Gemeindewerke dürfen offenbar nichts sagen, einen Pressesprecher der Gemeinde gibt es nicht.

Für die grundsätzliche Versorgung Heusweilers mit Wasser gilt (laut SZ vom 20. August 2016): Die Gemeindewerke Heusweiler (GWH) versorgen rund 19 000 Verbraucher in den sieben Heusweiler Ortsteilen sowie 3000 im Saarwelliger Ortsteil Reisbach mit Trink- und Betriebswasser.

Der größte Teil des jährlichen Wasserbedarfs, nämlich 725 000 Kubikmeter, wird aus vier Brunnen gepumpt und ins Leitungsnetz eingespeist. Diese 80 bis 120 Meter tiefen Brunnen liegen in den geschützten Wassergewinnungsgebieten Lohbach- und Ellbachtal.

Das Wasser aus den Tiefenbrunnen reicht aus, um 13 500 Einwohner von Heusweiler sowie die Verbraucher in Reisbach zu beliefern. Holz, Wahlschied und ein Teil von Kutzhof bekommen 307 000 Kubikmeter Wasser, das die GWH von  Energis bezieht. 3000 Kubikmeter werden von der Wasserversorgung Ostsaar (mit Sitz in Ottweiler) in das Eiweiler Leitungsnetz eingespeist.

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