Im Kampf gegen bitterste Armut

Püttlingen. Knapp 2000 Kilometer Weg und zwei Tage Fahrzeit liegen noch vor Helmut Schmeer, Gerhard Serf und Richard Buchheit, als sie am Montag in aller Frühe das Auto in Richtung Rumänien starteten. Für die Hilfsorganisation "Rumänien direkt e.V

Püttlingen. Knapp 2000 Kilometer Weg und zwei Tage Fahrzeit liegen noch vor Helmut Schmeer, Gerhard Serf und Richard Buchheit, als sie am Montag in aller Frühe das Auto in Richtung Rumänien starteten. Für die Hilfsorganisation "Rumänien direkt e.V." brachen sie auch in diesem Jahr wieder nach Brãdeni (ehemals Henndorf, in Siebenbürgen gelegen) im Landesinnern auf, um dort mit Spenden direkt vor Ort zu helfen.Der Püttlinger Verein, der vor 19 Jahren gegründet wurde und rund 20 feste Mitglieder zählt, war inzwischen mit über 30 Transporten in den Karpaten unterwegs. Mit mehr als 800 Tonnen Hilfsgütern wurde dort in Waisenhäusern, Kindergärten, Schulen, Kliniken und Privathaushalten vielen Menschen geholfen.Auch in diesem Jahr gehen die Spenden wieder dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden. "Der Bürgermeister vor Ort stellt für uns Listen von Einrichtungen zusammen, die unsere Hilfe am nötigsten haben", zeigt sich Richard Buchheit über die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit sehr zufrieden. Er ist selber zum zweiten Mal dabei und berichtet betroffen über die Situation vor Ort: "Es ist entsetzlich trostlos und traurig dort, die meisten Menschen sind arbeitslos und halten sich mit ihrer eigenen Landwirtschaft über Wasser. Die Wirtschaftskrise hat Rumänien furchtbar hart getroffen, da hat auch der EU-Beitritt nichts gebracht."Um mit den in diesem Jahr gesammelten 5000 Euro, die größtenteils durch Spenden und Feste zusammenkamen, noch mehr zu erreichen, verzichtete der Verein erstmals darauf, das Geld schon zu Hause in Hilfsgüter zu investieren: "Der Transport mit den Lkw war einfach nicht mehr finanzierbar, und das Sammeln von Sachspenden war für uns aus Altersgründen schwer umsetzbar", berichtet der Gründer und Ehrenvorsitzende Ernst Schmitt. So werden mit dem kompletten Ersparten diesmal in der nahe gelegenen Stadt Sibiu, dem früheren Hermannstadt, die benötigten Gaben gekauft, die in den meisten Fällen aus Lebensmitteln bestehen.Eine große Unterstützung war für ehrenamtlichen Helfern bei der Umsetzung ihres Vorhabens das Püttlinger Autohaus Müller, dessen Chef Michael Müller am Samstag persönlich das Auto für die große Tour übergab. "Jetzt müssen wir nur noch für das Benzin aufkommen, so bleibt mehr Geld für die sinnvollen Sachen übrig", freut sich Ernst Schmitt über die freundliche Leihgabe des Autohauses.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort