Schweißtreibender Abend Im Honigbach treiben Blues und Rock

Püttlingen · Honey Creek sorgte mit Balladen und kernigen Rocksongs für Begeisterungsstürme am Kulturbahnhof.

 Akustisch und optisch ein Hochgenuss: Honey Creek am Bahnhof in Püttlingen.

Akustisch und optisch ein Hochgenuss: Honey Creek am Bahnhof in Püttlingen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Bei mir fragen sie da vielleicht den Falschen. Ich komme aus Kalifornien, da sind Temperaturen bis 40 Grad ganz normal, dazu kommt bei uns noch Wasserknappheit.“ Das antwortete James Boyle, Kopf der Bluesrock-Band Honey Creek, am Freitagabend auf die Frage, wie Musiker auf der Bühne mit der anhaltenden Hitze umgehen.

Eine „schweißtreibende Bühnenshow“ hatte Heike Kolling-Krumm, Geschäftsführerin des Kulturforums Köllertal, im Vorfeld versprochen – und ihr Versprechen konnte sie mehr als halten. Sowohl bei den vier Musikern auf dem Bahnsteig, die im Rahmen des Sommerfahrplans Station gemacht hatten, als auch bei den vielen Gästen, die die Band frenetisch feierten, war Schwitzen angesagt. Doch mit lässigem Wippen von Kopf, Körper und Füßen sorgten die Besucher für ein wenig Abkühlung. Die holte sich Boyle zwischen seinen Stücken aus der Wasserflasche, ließ immer wieder seinen Musikern die Gelegenheit, in Soli ihr Können unter Beweis zu stellen. Der Dank: Immer wieder tosender Beifall von den Zuhörern.

Michael Reufsteck an der Gitarre, Holger Janes am Bass und nicht zuletzt Martin Donner am Schlagzeug sorgten zusammen mit ihrem Frontmann für die perfekte Show. Es ist kein Mainstream, was Boyle mit seiner Band auf die Bühne zaubert, doch es begeistert, ist vor allem authentisch und zieht die Zuhörer in den Bann.

Honey Creek spiel mal langsame Balladen, mal mitreißende Rocksongs, vereint Stilrichtungen von Heavy Metall mit Blues. „Man hat es als Band, die ihre eigene Musik macht, immer ein bisschen schwerer, das Publikum mitzunehmen, doch die Püttlinger sind ganz klasse“, erklärte James Boyle in der Pause. Bereits zum dritten Mal war Honey Creek im Rahmen des Sommerfahrplans zu Gast, die große Fangemeinde, aber auch Neuentdecker des unverwechselbaren Sounds, sorgten für viel Trubel am Püttlinger Kulturbahnhof. Der erlebte sogar eine Live-Premiere eines neuen Songs, der auf der nächsten Platte der Band erscheinen wird.

Mitgebracht hatte die Band auch bekannte Stücke, die von eingefleischten Fans mitgesungen wurden. Richtig gut kam auch die Fortsetzung eines Stücks aus dem ersten Album an, in „Morning Star“ erzählt Boyle davon, wie der Teufel seine versprochene Bezahlung einfordert. Mit einer Ballade verabschiedete sich die Band in die Pause, Boyle versprach, dass es danach noch wilder wird am Bahnhof. Der wird in den kommenden Monaten energetisch saniert (wir haben berichtet). Neben der Aktion der beiden Riegelsberger Radsportbegeisterten Bodo und Carmen Groß, die sich nach dem Startschuss am Freitagabend auf eine 5000 Kilometer lange Radtour unter dem Motto „Klimafahrplan“ durch Deutschland gemacht haben, gab es beim Konzert auch eine Hutsammlung für den historischen Bahnhof, der längst zu einem saarlandweit bekannten und beliebten Kulturtreff geworden ist.

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