HSV Püttlingen unterliegt Schlusslicht Trainerwechsel bringt keine Trendwende

Püttlingen · Wieder eine Niederlage gegen einen Tabellenletzten: Der HSV Püttlingen hat nach der Trennung von Miodrag Jelicic nicht in die Erfolgsspur zurückgefunden: Der Handball-Oberligist unterlag zu Hause der TG Waldsee mit 23:30.

 Karoline Bittern (Mitte) spricht während des Heimspiels gegen Schlusslicht TG Waldsee zur Mannschaft. Ihr Vater Hans-Werner Müller steht hinter ihr und hört zu. Die Ansprache des neuen Trainer-Duos des HSV Püttlingen fruchtete nicht. Die Gastgeberinnen verloren das Kellerduell deutlich.

Karoline Bittern (Mitte) spricht während des Heimspiels gegen Schlusslicht TG Waldsee zur Mannschaft. Ihr Vater Hans-Werner Müller steht hinter ihr und hört zu. Die Ansprache des neuen Trainer-Duos des HSV Püttlingen fruchtete nicht. Die Gastgeberinnen verloren das Kellerduell deutlich.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Das hatten sich Hans-Werner Müller und seine Tochter Karoline Bittern ganz anders vorgestellt. Das neue Trainer-Duo des HSV Püttlingen musste bei seiner Premiere auf der Bank des Handball-Oberligisten eine deftige Niederlage hinnehmen. Der HSV verlor am Sonntag zu Hause das Kellerduell gegen Schlusslicht TG Waldsee mit 23:30 (12:16).

Müller und Bittern hatten in der vergangene Woche die sportliche Verantwortung übernommen, nachdem sich der Club vom erst zum Saisonbeginn verpflichteten Trainer Miodrag Jelicic getrennt hatte (wir berichteten).

Jelicic musste nach der 21:29-Niederlage gegen den damaligen Tabellenletzten SG Ottersheim/Bellhardt/Kuhardt/Zeiskam gehen. Die SG gab durch den Sieg gegen den HSV Püttlingen die Rote Laterne an die TG Waldsee ab. Die konnte diese wiederum durch den Erfolg im Saarland an den TV Engers weitergeben. Und der ist am Samstag, 17. November, um 17 Uhr der nächste Auswärtsgegner des HSV Püttlingen, der als Viertletzter zwei Punkte und ein Spiel mehr hat.

„Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Es war erschreckend zu sehen, wie viele Fehler wir gemacht haben“, stellte Müller konsterniert fest. Er hatte das Traineramt erst vor der Saison an Jelicic abgegeben. Die Püttlingerinnen gerieten bei seiner Rückkehr auf die Bank von Beginn an ins Hintertreffen. Nach knapp acht Minuten führten die Gäste mit 6:2. Zur Pause hieß es 16:12 für die TG Waldsee.

In der zweiten Halbzeit gelang den Gastgeberinnen keine Aufholjagd. Nach 46 Minuten führte die TG Waldsee mit 23:19, ehe sich die Gäste in der Schlussphase weiter absetzen konnten. Bei der TG glänzte Julia Barth, die mit 13 Toren – darunter sechs Treffer per Siebenmeter – mehr als doppelt so oft traf wie die beste Püttlinger Werferin Dominika Trvdonova. Sie erzielte sechs Tore – alle per Siebenmeter.

„Wir werden die Trainingseinheiten komplett umstellen“, kündigte Müller an. Er will gemeinsam mit Tochter Karoline die Mannschaft vor allem im konditionellen Bereich und in der Defensive verbessern. „In der Abwehr hat überhaupt nichts gestimmt. Da wusste die eine Spielerin nicht, was die andere macht.“

Anzumerken war der HSV-Mannschaft, dass eine Spielerin fehlt, die auf dem Feld das Heft in die Hand nimmt. Diese Aufgabe könnte eigentlich Bittern übernehmen. Doch die neue HSV-Trainerin hat sich vor einigen Wochen entschlossen, aus familiären Gründen nicht mehr zu spielen. „Dabei bleibt es vorerst auch“, stellte Müller klar. „Wenn es im Abstiegskampf ganz eng werden sollte, könnte es zwar eine Rückkehr von Karoline geben. Vorerst ist dies aber nicht geplant“, erklärte ihr Vater.

Müller hofft, dass sich die Mannschaft auch ohne seine Tochter in den beiden kommenden Spielen aus dem Tabellenkeller herausarbeiten kann. Nach dem Duell beim neuen Schlusslicht Engers empfängt der HSV Püttlingen am Sonntag, 2. Dezember, den Tabellenvorletzten VTV Mundenheim, der ebenfalls zwei Punkte und ein Spiel weniger als die Saarländerinnen hat.

Vor den richtungsweisenden Begegnungen will das neue Trainer-Duo des HSV Püttlingen auch intensiv am Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft arbeiten. „Bislang ist es noch nicht gelungen, aus den Spielerinnen, die schon länger dabei sind, und den Neuzugängen eine Einheit zu formen“, sagte Müller. Und so steht Püttlingen vor seiner schwierigsten Saison seit der Spielzeit 2011/2012. Damals kämpfte der Club als Oberliga-Aufsteiger um den Klassenverbleib. Der gelang. Und in den Folgejahren entwickelte sich der HSV immer mehr zu einer Spitzenmannschaft der Liga. Doch nun steckt der Tabellendritte der vergangenen Saison in der Krise. Müller gab sich aber kämpferisch: „Die Qualität, um die Klasse zu halten, haben wir aber allemal.“

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