Hoffnung für Osteoporose-Patienten?

Püttlingen. "Osteoporose - was hilft?", lautete gestern der Titel des Gesundheits-Vortrags in der Püttlinger Knappschaftsklinik. Dr. Ulrich Prothmann, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Immunologie, stellte verschiedene medikamentöse Therapien in der Behandlung vor, zudem ging es um Strategien, wie man Osteoporose schon im Vorfeld vermeiden kann

 Links die Struktur eines gesunden Knochens, rechts ein von Osteoporose angegriffener Knochen. Fotos: Lilly

Links die Struktur eines gesunden Knochens, rechts ein von Osteoporose angegriffener Knochen. Fotos: Lilly

Püttlingen. "Osteoporose - was hilft?", lautete gestern der Titel des Gesundheits-Vortrags in der Püttlinger Knappschaftsklinik. Dr. Ulrich Prothmann, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Immunologie, stellte verschiedene medikamentöse Therapien in der Behandlung vor, zudem ging es um Strategien, wie man Osteoporose schon im Vorfeld vermeiden kann. "In Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen von der Volkskrankheit Osteoporose betroffen, wobei Frauen weit häufiger an dieser Erkrankung leiden als Männer. In der Mehrzahl sind ältere Menschen betroffen, jedoch erkranken vermehrt auch junge Leute daran", heißt es in den Presseunterlagen zu der Veranstaltung.Osteoporose, umgangssprachlich auch Knochenschwund genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, die zu einem übermäßigen Knochenabbau führt. Im Extremfall kann es so schon bei geringen Belastungen zu Knochenbrüchen kommen. Akute oder immer wiederkehrende Rückenschmerzen können ein erstes Warnzeichen für eine Osteoporose sein. Zusätzlich können Muskel- und Knochenschmerzen auftreten. Der Verlust an Knochenmasse führt dazu, dass sich die Körperhaltung ändert, die Körpergröße nimmt ab und oftmals entwickelt sich ein Rundrücken. "Auch Risikofaktoren wie familiäre Belastungen, bestimmte Medikamente und Darmerkrankungen können eine Osteoporose begünstigen und sind daher zu berücksichtigen", so Dr. Prothmann. Zur Diagnose der Osteoporose helfe die Knochendichtemessung sowie in Einzelfällen auch feingewebliche Untersuchung einer Knochenprobe.

Patienten mit rheumatischen Erkrankungen können oftmals früher an Osteoporose erkranken, denn eine eingeschränkte Beweglichkeit erschwert den Muskelaufbau, zudem begünstigen Entzündung im Körper den Knochenschwund sowie in manchen Fällen auch die Kortison-Therapie, denn Kortison entzieht den Knochen Mineralien und wirkt dem Knochenaufbau entgegen. Bezüglich der Ernährung ist es wichtig, dass Betroffene beispielsweise Milchprodukte vertragen oder ob Vitamin-D-haltige Nahrungsmittel Eingang in den Speiseplan finden. Beides hilft beim Knochenaufbau.

Die Therapie der Osteoporose umfasst neben einer ausreichenden Versorgung des Körpers mit Kalzium und Vitamin D mittlerweile eine Vielzahl von Medikamenten. Für den Betroffenen seien, auf die individuelle Situation abgestimmt, zum Beispiel Präparate aus der Gruppe der Bisphosphonate zu empfehlen. Sie hemmen den Knochenabbau und fördern den Knochenaufbau. Ähnlich wirken würden Medikamente mit Hormoncharakter sowie moderne Antikörpertherapien."Einen wichtigen Stellenwert haben bewegungstherapeutische Konzepte. Sie dienen der Vorbeugung und der Behandlung der Osteoporose, da sie die Ernährung und die Stabilität der Knochensubstanz fördern", erklärte Dr. Prothmann. Außerdem mindere eine Muskelkräftigung die Sturzgefahr.

Es gebe eine Reihe von einfachen Bewegungsübungen, die bei der Osteoporose helfen. Je nach Beschwerden sei es möglich, die Übungen auch im Sitzen oder im Liegen durchzuführen. red

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