Mehrgenerationenhaus, Teil 2 Hintergründe zum „MGH“ und seiner Entstehung

Püttlingen · Dass die Stadt überhaupt das Mehrgenerationenhaus (MGH) ins Leben gerufen hat, steht in Zusammenhang mit dem Gemeindeentwicklungskonzept für Püttlingen und dem „Teilräumlichen Entwicklungskonzept“ für die Innenstadt, beide 2011 vom Stadtrat beschlossen und vom Ingenieurbüro ARGUS-Konzept mit Bürgerbeteiligung erarbeitet. Die Einrichtung eines MGHs sowie die Intensivierung der Seniorenarbeit zögen sich „wie ein roter Faden“ durch diese beiden Konzepte, so Bürgermeister Martin Speicher. Im Gemeindeentwicklungskonzept stehe auch die zentrale Aussage: „Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses für Jung und Alt, denkbar in einem zentralen Leerstand“. Stadtrat und Verwaltung würden dies als Auftragsgrundlage für das Betreiben des Hauses sehen. Insofern, so Speichers Auffassung, handele es sich „auch nicht um eine freiwillige Aufgabe der Stadt Püttlingen, sondern um eine bedingt freiwillige Aufgabe“.

Die Initiative zum Einrichten des MGH gehe auf einen gemeinsamen Antrag der CDU- und der SPD-Fraktion zurück, ein entsprechender Prüfantrag an die Verwaltung sei im Kultur- und Sozialausschusses des Stadtrates am 16. März 2016 einstimmig beschlossen worden. Daraufhin habe sich die Stadt – erfolgreich – um eine Aufnahme in das „Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser“ beworben (über das es dann Zuschüsse gab), woraufhin der Stadtrat am 13. Dezember 2016 den endgültigen Beschluss zur Einrichtung des MGH fasste.

Im ersten Jahr hätten mehr als 6000 Besucherinnen und Besucher Angebote des MGH genutzt. Bürgermeister Speicher: „Wir sind überrascht und natürlich erfreut darüber, dass die Einrichtung in einer überragenden Art und Weise angenommen wird.“ Die Angebote im MGH orientierten sich an den Vorgaben des Bundesprogramms für die Mehrgenerationenhäuser (www.mehrgenerationenhaeuser.de). Zwingend dazu gehört ein offener Treff – in Püttlingen das „Café Zeitlos“ –, zudem gibt es weitere Angebote, „die, entsprechend der Vorgaben, der Bewältigung des demografischen Wandels dienen müssen, alle Generationen ansprechen und niedrigschwellig sein sollen“, sprich, von den Nutzern mit nur geringem Aufwand wahrgenommen werden können. „Ziel ist es dabei, dass jeder mitmachen kann, ohne Vorwissen, ohne weite Wege auf sich nehmen zu müssen, ohne körperliche und geistig Einschränkungen, altersunabhängig und natürlich auch ohne finanzielle Einschränkungen. Die Möglichkeit der Teilnahme oder Teilhabe (Partizipation) zu eröffnen, steht absolut im Vordergrund.“ 

Das MGH sei auch weder eine Konkurrenz für die Gastronomie (das gastronomische Angebot ist nicht mit professioneller Gastronomie vergleichbar, die Nutzer des MGH aus verschiedenen Gründen meist keine Gastronomie-Kunden) noch für Vereine sondern biete gerade auch eine Anlaufstelle für Menschen, die keine Bindung zu Vereinen finden oder diese verloren haben. Speicher: „Darüber hinaus unterbreitet das MGH Angebote in genau den Sparten, in denen unser GEKO eine Bedarfslücke ausweist. Das TanzWERK ist hierfür das beste, aber nicht das einzige Beispiel. Darüber hinaus arbeitet man mit Vereinen zusammen, denen unser GEKO sinkende Mitgliederzahlen und eine Existenzbedrohung voraussagen, beispielsweise im Theater- und Freizeitbereich. Die Zusammenarbeit ist überaus erfolgreich.“

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