Demenzverein Köllertal eröffnet neue Räume Hilfe jetzt aus lichten Räumen

PüttlingeN · Demenzverein Köllertal jetzt barrierefrei zugänglich. Ministerin Bachmann: 21 000 Demenzpatienten an der Saar.

. Die saarländische Gesundheitsministerin sieht das Saarland ganz vorne: „Wir sind bisher das einzige Bundesland mit einem wirksamen Demenzplan. – Noch nicht einmal Berlin ist so weit“, so Monika Bachmann am Dienstagvormittag, als sie zusammen mit Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) und den Bürgermeistern Klaus Häusle (Riegelsberg, SPD) und Martin Speicher (Püttlingen, CDU) die neuen, frisch sanierten Räume des Demenzvereins Köllertal eröffnete. Die Adresse – Völklinger Straße 9 in Püttlingen – ist die gleiche geblieben, allerdings ist man nun ins besser zugängliche Erdgeschoss umgezogen.

Bachmanns Angaben zufolge sind 21 000 Menschen im Saarland in Sachen Demenz erfasst. Eine Dunkelziffer sei aber nicht auszuschließen: „Oft will man es sich nicht eingestehen, sagt sich lieber: Es hat doch jeder schon einmal den Schlüssel vergessen.“ Gillo berichtete später, dass es im Regionalverband selbst 8000 Demenzfälle gebe.

Die Räume im früheren Zustand habe sie schon gesehen, berichtete die Gesundheitsministerin, auch damals war sie zusammen mit der Vorsitzenden des Demenzvereins, Anita Lender-Beck, hier gewesen: „Sie hat mir schon auf der Baustelle ganz genau beschrieben, wie das hier alles aussehen würde“, so Monika Bachmann, „und es ist noch schöner und heller geworden.“ Und sogar barrierefrei, wie Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher betonte. Die zuvor nicht gegebene Barrierefreiheit sei, neben beengten Platzverhältnissen, Hauptgrund gewesen, den aktiven Verein aus einem Obergeschoss ins Erdgeschoss umzusiedeln. Auch, wenn das ein paar Euro gekostet hat. Speicher berichtete: „Die Stadt Püttlingen hat alleine 7000 Euro in den Umbau investiert.“ Zudem verlangt die Stadt Püttlingen, der das Haus gehört, nur eine moderate Miete vom Demenzverein – etwa die Hälfte des üblichen Mietpreises vergleichbarer Objekte.

In der Arbeit mit den Demenzkranken selbst gehe es, so Speicher, nicht alleine darum, sich um die Erkrankten zu kümmern. Genauso wichtig sei es auch, pflegende Angehörige zeitweise zu entlasten und ihnen Wissen und Fähigkeiten als Rüstzeug für die Pflege zu vermitteln. Auch das leistet der Demenzverein Köllertal.

Weil jetzt wesentlich mehr barrierefreier Raum zur Verfügung steht, kann auch das Angebot enorm wachsen, wie Heide Raphael vom Demenzverein ankündigte. Unter anderem findet ab September die Gruppenbetreuung unter dem Motto „Lichtblicke“ regelmäßig statt. Auch die Angehörigen können sich regelmäßig zum Austausch und um Tipps zu bekommen in angenehmer Atmosphäre treffen.

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