Kriminalstatistik Heusweiler ist sicherste Kommune im Köllertal

Köllertal · Laut Polizei-Kriminalstatistik ist die Zahl der erfassten Straftaten im vergangenen Jahr im Köllertal leicht zurückgegangen. Fast 50 Prozent der Delikte konnte die Polizei aufklären. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist wieder leicht gestiegen.

 Seit Jahren gehen die Wohnungseinbrüche im Saarland zurück. Im vergangenen Jahr fiel die Zahl avon 1947 auf 1391. Im Köllertal ist die Zahl der Einbrüche jedoch leicht gestiegen.

Seit Jahren gehen die Wohnungseinbrüche im Saarland zurück. Im vergangenen Jahr fiel die Zahl avon 1947 auf 1391. Im Köllertal ist die Zahl der Einbrüche jedoch leicht gestiegen.

Foto: dpa/Silas Stein

Die Gemeinde Heusweiler hat es 2017 erneut auf Platz zehn der Liste der sichersten Saar-Kommunen geschafft. Dicht gefolgt von Püttlingen auf Platz elf und Riegelsberg auf dem 17. Platz. Das geht aus der Polizei-Kriminalstatistik für das vergangene Jahr hervor, die Horst Peter Schäfer, Leiter der Polizeiinspektion Köllertal, und sein Stellvertreter Patrik Siegwart der Saarbrücker Zeitung in einem Gespräch erläuterten.

Im Köllertal seien die erfassten Straftaten insgesamt rückläufig, sagt Siegwart: 2017 wurden 1744 Fälle erfasst – 4,8 Prozent weniger als noch 2016. Fast die Hälfte aller Fälle – also 49,3 Prozent – konnte die Polizei aufklären. Zum Vergleich: Die Zahl der Delikte im Saarland ging 2017 insgesamt um acht Prozent zurück auf 70 860. Die Aufklärungsquote lag dabei bei 56,3 Prozent.

Konkret heißt das auf die drei Kommunen heruntergebrochen: Während in Heusweiler (minus elf Fälle) und in Püttlingen (minus 82 Fälle) die Zahl der Straftaten 2017 gesunken ist, verzeichnet die Polizei in Riegelsberg ein kleines Plus von sechs Delikten. Grund hierfür könnten die Taten einer Gruppe Jugendlicher sein, die Ende des vergangenen Jahres Riegelsberg unsicher machten (wir berichteten). Auch zu Beginn dieses Jahres war die Bande noch aktiv, sagt Schäfer. Mittlerweile jedoch: „Die Gruppe ist zerschlagen und über das Saarland verteilt. Und einer der Jugendlichen ist derzeit im Gefängnis.“

Aber auch diese kleine Erhöhung liege im Bereich normaler Schwankungen, erklärt Siegwart. In den vergangenen vier Jahren stiegen und sanken die Straftaten in Riegelsberg von Jahr zu Jahr: 2014 waren es noch 521, im Jahr drauf 468, 2016 513 Delikte und 2017 519 Fälle.

In den anderen beiden Kommunen sank die Zahl der Straftaten jedoch – in Püttlingen sogar deutlich von 707 auf 625 Fälle. Wobei 418 in Püttlingen und 207 in Köllerbach verübt wurden. In Heusweiler sank die Zahl der Straftaten von 611 auf 600 Delikte. In den vergangenen vier Jahren zeigt die Kriminalstatistik für die Gemeinde Heusweiler einen konstanten Rückgang an, sagt Siegwart. Denn 2014 waren es 766 Delikte und im vergangenen Jahr nur noch 600 – ein Minus von 166. Die genauen Gründe dafür kennt Siegwart jedoch nicht.

Ein Blick auf die Deliktsbereiche zeigt: „Im vergangenen Jahr sind im Köllertal keine Morde verübt worden“, sagt Siegwart. Ganz oben auf der Deliktstabelle stehen Diebstahl und Körperverletzung. In der Stadt Püttlingen ist auf Platz eins der Straftaten der Diebstahl. 211 Delikte wurden erfasst. 2016 waren es noch 289 Diebstähle. Gefolgt von 113 Vermögens- und Fälschungsdelikten (2016: 114) und 112 Rohheitsdelikten (2016: 81). „Gemeint sind damit vorwiegend Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung und auch Raubdelikte, die im Einzugsbereich der Polizei Köllertal jedoch eher selten sind“, erklärt Schäfer. Erfreulich ist auch: „2017 wurden bei der Polizei in Püttlingen keine Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt“, sagt der Polizeihauptkommissar weiter.

In der Gemeinde Heusweiler waren die häufigsten Delikte ebenfalls Diebstähle. 198 zählt die Polizei für das vergangene Jahr (2016: 269 Fälle), gefolgt von 122 Vermögens- und Fälschungsdelikten (2016: 129) und 99 Rohheitsdelikten (2016: 96). „In Heusweiler wurden 2017 vier Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt“, sagt Schäfer. 2016 waren es noch fünf Fälle. „Hier handelt es sich in der Regel um sexuelle Beleidigungen oder exhibitionistische Handlungen“, erklärt Schäfer.

Diebstahl war auch in Riegelsberg die am häufigsten ausgeführte Straftat, laut Kriminalstatistik. 210 Fälle zählt die Polizei, 16 mehr als noch 2016. Auf Platz zwei liegen die Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 108 Anzeigen (2016: 81), ein Plus von 27 Fällen. Gefolgt von 64 Rohheitsdelikten (2016: 71). Auch in Riegelsberg haben zwei Opfer Anzeige wegen Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aufgegeben.

Auch von Wohnungseinbrüchen blieb das Köllertal im vergangenen Jahr nicht verschont. Saarlandweit hat die Polizei 2017 1391 Wohnungseinbrüche aufgenommen – bei 587 davon blieb es jedoch bei dem Versuch. Seit 2014 gehen die Einbruchs-Delikte immer weiter zurück – von 2485 auf 1391 Fälle. „Hauseinbrüche machen in der Saarland-Statistik 6,1 Prozent aller Diebstähle und zwei Prozent aller Delikte aus“, sagt Siegwart.

 Patrik Siegwart, stellvertretender Polizeiinspektionsleiter im Köllertal.

Patrik Siegwart, stellvertretender Polizeiinspektionsleiter im Köllertal.

Foto: Andreas Engel

Im Köllertal ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr jedoch ganz leicht gestiegen, von 79 auf 81 erfasste Delikte. Auf die Kommunen aufgegliedert, heißt das: „Nach einem historischen Tief von nur 15 Wohnungseinbrüchen 2016 ist die Zahl in Heusweiler auf 21 angestiegen“, sagt Siegwart. In Püttlingen (33) und Riegelsberg (27) dagegen um zwei Fälle gesunken. „Im saarlandweiten Vergleich liegt das Köllertal jedoch gut. Trotzdem ist jeder Einbruch natürlich einer zuviel“, sagt Siegwart weiter. In den vergangenen Jahren hat die Polizei im Köllertal mit Infoständen versucht, die Bürger für die Gefahr zu sensibilisieren, sagt Inspektionsleiter Horst Peter Schäfer.

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