Heilig Kreuz am Jakobsweg

Püttlingen · Eine "Pilgerstempelstation" gibt es seit gestern im Geistlichen Zentrum des Dekanats Völklingen mit Sitz im Püttlinger Kloster Heilig Kreuz. Nach Anmeldung können nun Pilger, die hier auf einem wiederbelebten Teil des europäischen Jakobswegs unterwegs sind, im Kloster Rast machen und bei Bedarf auch übernachten.

Püttlingen. Schon in den vergangenen Jahren haben sich immer wieder Gruppen vom Püttlinger Kloster Heilig Kreuz aus auf den Weg gemacht, die Jakobswege im Saarland zu entdecken. "Die stille Schwester der Kathedrale Notre Dame du Haut Ronchomp", so bezeichnet die druckfrische Broschüre "Rund durch das Kloster Heilig Kreuz Püttlingen" den Konvent am Stadtrand."Dank der Anstrengungen vieler ist es gelungen, das Kloster zu erhalten und um das Geistliche Zentrum, die Sozialstation und das betreute Wohnen zu erweitern", sagte gestern Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher. Anlass war die offizielle Übergabe eines Pilgerstempels im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes "Sternenweg - Chemin des étoiles" durch Peter Gillo, Direktor des Regionalverbandes Saarbrücken.

In Zusammenarbeit mit dem Regionalverband soll im Kloster eine kleine Pilgerstation eingerichtet werden. Dort können Pilger dann einen Pilgerstempel und Informationen zu den Jakobswegen in unserer Region erhalten, zudem können sie - nach Anmeldung - eine Rast einlegen und gegebenenfalls übernachten. Es gelte, "die wichtige Bedeutung dieses Klosters und seiner benachbarten Kreuzkapelle zu vermitteln beziehungsweise wieder bewusst zu machen", so Gillo. Beide Bauwerke rechnet Gillo zu den wichtigsten Kulturdenkmälern der Region: "Ein wunderbarer Ort, der geprägt ist von spirituellem Denken", sagte der Regionalverbandsdirektor bei der Übergabe des neuen Pilgerstempels an Pastoralreferent Holger Sturm, den Leiter des Geistlichen Zentrums.

Der Stempel zeigt das um die Jakobsmuschel ergänzte Dreifaligkeitsfenster "Vater, Sohn und Heiliger Geist" der Klosterkirche, dessen Entwurf, wie die gesamte Klosteranlage, von dem renommierten ungarischen Architekten György Lehoczky stammt. Das Kloster wird Teil des neu konzipierten Pilgerweges, der von St. Wendel über Tholey, den Härtelwald, Marpingen, Riegelsberg, Köllerbach und eben das Kloster Heilig Kreuz zum grenzüberschreitenden Pilgerweg von Hornbach nach Metz führt.

Wanderführer, die Karte des "Sternenweges" und den regionalen Pilgerpass gibt es nun im Kloster oder bei der Touristen-Information im Saarbrücker Schloss, Tel. (06 81) 50 6-13 13. An den weiteren Pilgerstationen im Köllertal, der Martinskirche Köllerbach und der Wallfahrtskirche St. Josef Riegelsberg, gibt es demnächst ebenfalls einen Pilgerstempel.

Hintergrund

In den vergangenen Jahren wurde das grenzüberschreitende Jakobswegenetz in der Region (unter Beteiligung des Regionalverbandes Saarbrücken, der Pfalz, Lothringens, der Jakobusgesellschaft und der Kommunen) bereits erheblich ausgebaut. Oft gibt es in der unmittelbaren Umgebung der offiziellen Jakobswege auch historische Baudenkmäler zu entdecken. Ab 2013, so eine Mitteilung des Regionalverbandes, soll es ab Riegelsberg eine ausgeschilderte Schleife durch das Köllertal geben, die Pilger zu einer kleinen Exkursion zu bedeutenden Zeugnissen des Mittelalters einlädt - im Köllertal die Martinskirche in Köllerbach mit einem Jakobspilger im mittelalterlichen Deckengemälde und die Burg Bucherbach, in Püttlingen der Hexenturm und die Kreuzkapelle am Kloster Heilig Kreuz. red

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