Hausbesitzer müssen Anschlüsse zahlen

Püttlingen · Wegen langwieriger Arbeiten wird ab 2017 die Püttlinger Ortsdurchfahrt (Köllertalstraße) mindestens 18 Monate gesperrt. In der Bürgerversammlung zum Thema ging es nicht nur um die Verkehrsprobleme (wir berichteten), sondern auch um Details der Arbeiten und darum, was finanziell auf Anlieger zukommt. So müssen Hausbesitzer ein paar hundert Euro für die hausinternen Verbindungen zu den neuen Elektroleitungen hinblättern, einige auch für Abwasser-Anschlüsse.

Aufgrund der topografischen Gegebenheiten in der engen Köllertalstraße liegen dort zwei getrennte Kanalsysteme, erläuterte Fachmann Hans Egon Maurer in der Bürgerversammlung. So sind die "bergseitigen" Häuser an den Kanal angeschlossen, der in der Straße liegt und jetzt erneuert werden soll. Während die talseitigen Häuser ihr Abwasser in einen Kanal ableiten, der hinter den Häusern durch die Köllertalaue führt. Dieser zweite Kanal kann viel problemloser erneuert werden: "Er kann weitestgehend von innen ausgebessert werden. Das haben wir beim Verfilmen festgestellt. Diese Arbeiten werden auch erst dann erfolgen, wenn die Baumaßnahme in der Köllertalstraße beendet ist." Ein Vorhaben, das nicht jedem Bürger passt. Betroffene befürchten Mehrkosten.

"Wo es von der Tiefe her möglich ist, können Hauseigentümer auf der Talseite beantragen, auch in den Straßenkanal entwässern zu können. Bitte suchen Sie dazu mit uns das Einzelgespräch!" Das sagt Verwaltungschef Martin Speicher und ergänzt, seine Verwaltung sei zu jeder Zeit für Anregungen, Kritik, Vorschläge zum Thema "Köllertalstraße" dankbar, "für Berufstätige nach Vereinbarung gerne auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten".

Zu den Kosten : Eigentlich sind alle Arbeiten im Zusammenhang mit der Sanierung der Versorgungsleitungen Finanzierungssache der beteiligten Unternehmen. Aber: Wenn bei den Arbeiten festgestellt wird, dass Kanal-Hausanschlüsse (die auf jeden Fall noch verfilmt werden) nicht mehr in Ordnung sind, dann müssen diese auf Kosten der Grundstückseigner saniert werden. Die dafür geschätzten Kosten lägen im vierstelligen Bereich, sagt Maurer auf Anfrage. - Also eine Summe irgendwo zwischen 1000 und 9999 Euro für die Sanierung eines Hausanschlusses. Auf eine konkretere Summe wollte Maurer sich nicht festlegen lassen, denn die exakten Kosten hängen von den Bedingungen vor Ort und den zukünftigen Handwerkerpreisen ab.

Strom künftig unterirdisch

Weitere Kosten entstünden den Hausbesitzern auch durch die neu verlegten Stromleitungen , führt die Energis-Expertin Helga Bockelt aus. Denn liegen die neuen, unterirdisch verlegten Leitungen erst mal im Haus, müssen zu den Sicherungskästen ebenfalls neue Kabel verlegt werden - die Freileitungen von Dach zu Dach werden verschwinden. Für die hausinternen Leitungen müsse man, je nach Länge und Aufwand, zwischen 450 und 2000 Euro kalkulieren, hieß es in der Bürgerversammlung.

Bürgersteige werden abgesenkt

Im Zuge der Arbeiten werden die Bürgersteige in der Köllertalstraße von ihrer bisherigen Höhe (15 Zentimeter) auf sechs Zentimeter abgesenkt - eine wesentliche Erleichterung beim Einparken. Einen aus den Reihen des Publikum geforderten neuen Zuschnitt der Bürgersteige werde es jedoch nicht geben, denn die Köllertalstraße sei einfach nicht breit genug, um etwa Parkbuchten oder breitere Gehwege anzulegen. Dies war ein Punkt, an dem es in der sonst sehr ruhig und sachlich geführten Bürgerversammlung doch einigermaßen emotional wurde.

Hier zwei Diskussionsbeiträge: "Man nimmt also bewusst in Kauf, dass auch in Zukunft ältere Menschen mit Rollator die Köllertalstraße nicht begehen können", sagte ein Bürger und erhielt dafür viel Beifall. Oder: "Was ist, wenn alle Autofahrer in der Köllertalstraße vorschriftsmäßig auf der Straße parken? Dann geht hier gar nichts mehr!"

Termine zu speziellen Fragen zur Köllertalstraße können mit der Stadtverwaltung Püttlingen vereinbart werden, Tel. (0 68 98) 69 10, oder mit Daniel Paul von Energis, Tel. (06 81) 40 30-23 29.

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