Haben die Narren doch noch gut Lachen?

Püttlingen. Die Festgemeinschaft Püttlinger Vereine (FPV) hat sich nach 33 Jahren aufgelöst. Das für die Öffentlichkeit überraschende Ende begründete Klaus Peter, einer ihrer Aktivsten, damit, dass im Fünfer-Gremium, eine Art Vorstand der FPV, die notwendige Verjüngung nicht gelungen sei

Püttlingen. Die Festgemeinschaft Püttlinger Vereine (FPV) hat sich nach 33 Jahren aufgelöst. Das für die Öffentlichkeit überraschende Ende begründete Klaus Peter, einer ihrer Aktivsten, damit, dass im Fünfer-Gremium, eine Art Vorstand der FPV, die notwendige Verjüngung nicht gelungen sei. Als weiteren Grund nannte Peter am Dienstagabend im Rathaus II in Köllerbach verschärfte und somit schwer einzuhaltende Sicherheits-Bestimmungen für Großveranstaltungen. Bürgermeister Martin Speicher hatte alle Püttlinger Vereine zu dem Treffen eingeladen mit dem Ziel, die Trimmtreff-Faschingsbälle zu retten. Zweierlei fiel auf: Nur 34 von 200 angeschriebenen Vereinen waren vertreten. Und: Das Durchschnittsalter der Gäste dürfte bei etwa 55 Jahren gelegen haben. Die ganz Jungen, deren Elan und Belastungs-Fähigkeit für eine Veranstaltung dieser Größenordnung vonnöten wären, fehlten. Denn die "Trimmtreff-Faasend", das wurde rasch klar, fordert von den Hauptverantwortlichen beinahe ganzjährigen Einsatz. Schon jetzt müssten Verträge abgeschlossen werden. Ein Prinzenpaar muss gesucht und ausgestattet, der Empfang am "Elftenelften" ausgerichtet und der Rathaussturm am Fetten Donnerstag organisiert werden. Und schließlich gilt es, eine Woche lang die "heiße Phase" der Trimmtreff-Fastnacht zu stemmen - mit Auf- und Abbau der Dekoration, Bällen bis in die Morgenstunden, Disco, Kinderkarneval und Seniorenfastnacht. Dafür musste bisher jeder der beteiligten Vereine rund 60 Helfer zur Verfügung stellen. Helfer finden wird schwerDas ist zuletzt, wie oft gehört, nicht allen leicht gefallen, weil das Alter den Helfern die Entscheidung, sich ehrenamtlich zu engagieren - und das nicht selten ganze Nächte hindurch - nicht gerade leichter machte. Das Thema "Sicherheit" wurde mit der Zeit auch immer wichtiger: "Das Versammlungsstättengesetz hat sich geändert. Sie müssen jetzt einen Veranstaltungsmeister für die Halle und den Parkplatz benennen, der im Normalfall ein Profi ist", erklärte Stefan Hirschmann vom Eigenbetrieb "Technische Dienste" der Stadt. Das kostet Nerven wie Geld. "Wie viel Geld eigentlich? Und was kommt an Einnahmen wieder rein?", wollten am Dienstag die Vorstände von elf Vereinen wissen, die zum momentanen Zeitpunkt überhaupt Interesse haben, in die Organisation einzusteigen. Wer haftet im Ernstfall?Weitere Diskussions-Themen waren unter anderem: Wer trägt die Verantwortung, falls doch mal was ganz Schlimmes passieren sollte? Muss dann unter Umständen ein Vorstand mit seinem Privatvermögen haften? Zu hören war auch: "Fakt ist doch wohl, dass eine neue Vereinsgemeinschaft bei Null anfängt und Geld bringen muss." Und: "Die Zahl von insgesamt 600 Helfern, die benötigt werden, hört sich erschreckend an." Da die Zeit drängt (Peter: "In einigen Wochen müssten die Verträge mit den Kapellen unterschrieben werden."), vereinbarte Bürgermeister Speicher mit den interessierten Vereinen (die bis dahin in ihren Vorständen das Thema beraten wollen) einen weiteren Gesprächstermin für Montag, 15. Juni, um 18.30 Uhr im Rathaus-Sitzungssaal in Köllerbach.

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