Grundschüler glänzen als Zirkusakrobaten

Riegelsberg · Zum Abschluss einer Projektwoche lud der „Pflugscheider Circus Oriental“ zur Vorstellung ein. Groß war das Staunen der Gäste, als die Schüler beherzt auf Nagelbretter sprangen und über Glasscherben spazierten.

 „Die Tiger aus Eschnapur“ bauten eine Pyramide und sprangen durch einen Feuerreifen. Foto: Monika Jungfleisch

„Die Tiger aus Eschnapur“ bauten eine Pyramide und sprangen durch einen Feuerreifen. Foto: Monika Jungfleisch

Foto: Monika Jungfleisch

Zaubern statt Mathematik, Tierdressur statt Sachkunde, Seiltanz statt Turnen: Die Grundschule Pflugscheid öffnete ihren 150 Schülern eine Woche lang ein Tor zum "Abenteuer Wissen" rund um die Zirkusmanege.

Zirkusdirektor Reiner Wecker und die beiden Schwestern Heidi Fletterer und Angela Feix - zwei Urgesteine saarländischer Zirkusfamilien - zeigten den Grundschülern, wie sie schulisches Wissen in praktisches Können umsetzen. Eine Woche übten die Kinder in zwölf Kleingruppen unter Anleitung der Lehrer Zirkusnummern ein, die sie sich selbst ausgesucht hatten. Zum Abschluss gab der "Pflugscheider Circus Oriental" eine vierstündige Galavorstellung. Die rund 300 Zuschauer wurden auf eine Reise rund um den Erdball mitgenommen.

Kartentricks und Zaubereien

Kaum zu glauben, was die Kinder in viertägigen Proben eingeübt haben: Flic-Flac, Radschlag und Handstand am laufenden Band, mit Bällen und Tüchern auf dreistufigen rollenden Holzbrettern jonglieren, Bergziege, Hund und Pony zum Überspringen von Hindernissen dressieren, Kartentricks und Zaubereien mit Blumensträußen und Tüchern, Schlangentanz und Schlangenbeschwören mit "echten Woll-Boas" und als Fakire auf Nagelbrettern liegen. Dass das kein "fauler Zauber" ist, ließ Zirkusdirektor Wecker eine zweifelnde Mutter prüfen. Ein lauter Schrei untermauerte die Erkenntnis: "Die Nägel sind verdammt spitz."

Umso größer die Bewunderung, als die Schüler beherzt auf die Nagelbretter sprangen, über Glasscherben spazierten und dabei noch lächelten. "Tja, Konzentration ist alles", meinte der Zirkusdirektor.

Schabernack mit dem Publikum trieben fünf Clowns, die Wassereimer über die Zuschauer auskippen wollten und letztendlich nur eine Ladung Konfetti aus ihrem Eimer regnen ließen. Aah- und Ooh-Rufe ernteten auch die "Kraftmenschen", die Gewichtstangen heben und sogar Eisenstäbe biegen konnten, was so manchem Papa nicht gelang. Die Seiltänzer beließen es nicht beim bloßen Balancieren. Sie sprangen durch Reifen, machten Spagat und liefen mit verbundenen Augen über das Seil. Und das alles in knapp einem Meter Höhe.

Mit einem lauten Peitschenknall kamen fauchende "Tiger aus Eschnapur" in die Manege, die über Eisenstangen balancierten und sogar durch einen Feuerreifen sprangen. "Wow, das war echt mutig", hörte man überall im Zirkuszelt.

Eltern zu Tränen gerührt

Luftanhalten war angesagt, als die Kinder am Vertikalseil Pirouetten drehten und die Trapezkünstler wie die echten Stars der Manege an Füßen und Händen festgeschnallt durch die Lüfte segelten. Am Ende der Vorstellung, als alle Zirkusakrobaten mit Kerzen ins verdunkelte Zirkuszelt kamen, liefen manchen Eltern Tränen über die Wangen. Welch ein Potential steckt in diesen Kindern.

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