Stammzellen Typisierung Knochenmark Stefan-Morsch-Stiftung Genetischer Zwilling gesucht!

Püttlingen · Bei Gesundheitstag ließen sich viele Besucher typisieren, ob sie als Stammzellenspender in Frage kommen.

 Daniel Boßmann (rechts) ließ sich beim Püttlinger Gesundheitstag im Trimmtreff typisieren. Rolf Jürgen Klein von der Stefan-Morsch-Stiftung erläuterte ihm den Ablauf.    

Daniel Boßmann (rechts) ließ sich beim Püttlinger Gesundheitstag im Trimmtreff typisieren. Rolf Jürgen Klein von der Stefan-Morsch-Stiftung erläuterte ihm den Ablauf.   

Foto: BeckerBredel

Jedes Jahr erkranken etwa 11000 Menschen an Leukämie, allein in Deutschland, darunter viele Kinder und Jugendliche. Hinzu kommen verwandte Krankheiten wie Knochenmarkversagen, Lymphknotenkrebs, Immundefekte, ererbte Stoffwechselstörungen. Wenn Chemotherapie und/oder Bestrahlung nicht mehr helfen, ist eine Stammzell-Transplatation die letzte Chance.

Es handelt sich um eine Übertragung von fremden Knochenmaterial auf Patienten, ein Verfahren, das erfolgreich erst seit 1987 angewandt wird. 30 Millionen Menschen haben sich seither in Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Diese Stiftung nahm beim Püttlinger Gesundheitstag die Gelegenheit wahr, weitere mögliche Stammzell-Spender zu registrieren. Das geht, vorausgesetzt man ist gesund und nicht älter als 40 Jahre, über eine einfache Speichelprobe.

Rolf Jürgen Klein von der Morschstiftung informierte im Trimmtreff über das weitere Vorgehen: „Diese Speichelproben werden im Labor untersucht, anonym gespeichert und mit der DNA von Patienten verglichen.“ Das Problem bei der Sache ist: Je weniger DNA-Bausteine zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen, desto geringer ist die Chance, dass die entnommenen Stammzellen (geht einfach über ein Medikament, das die Zellen „ausspült“, die schmerzhafte Entnahme von Rückenmark findet nicht statt) vom Empfänger angenommen werden. Mit anderen Worten: Der „Genetische Zwilling“ ist der Idealfall für eine größtmögliche Heilungsaussicht. Heute gelingt das weltweit in Tausenden von Fällen, betont die Stefan-Morsch-Stifung in ihrem Infomaterial, das sich Besucher der Gesundheitsmesse mit nach Hause nehmen konnten.

Und wer, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr für eine Speichelprobe in Frage kam, nahm sich, wie Stefan Holzner, für eine Spende von fünf Euro wenigstens einen rizzeroten Doppeldecker-Spielbus für den Enkel mit. Im Original ist dieser aus England stammende Linienbus Anlaufstelle für viele weitere Typisierungsaktionen der Morschstiftung.

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