Da bebt der Bahnsteig Geige und Dudelsack dominieren

Püttlingen · Saarländische Folkrockband Jack in the green gastiert am Püttlinger Bahnhof.

 Am Freitagabend gab es, passend zum kühleren Wetter, irische Klänge mit Jack in the green am Püttlinger Kulturbahnhof.

Am Freitagabend gab es, passend zum kühleren Wetter, irische Klänge mit Jack in the green am Püttlinger Kulturbahnhof.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Hard Times“, lautet der Titel eines Songs, den die saarländische Folkrockband Jack in the Green am Freitagabend mit auf den Püttlinger Bahnhof gebracht hatte. Und sinnbildlich könnte er für das stehen, was den Fans der Open-Air-Events im Köllertal demnächst bevorsteht: Harte Zeiten. Nur noch einmal, am kommenden Freitag heißt es „Sommerfahrplan auf dem Bahnhof“, ehe sich die beliebte Veranstaltungsreihe, die inzwischen zum 26. Mal einlud, von ihrem treuen Publikum verabschiedet.

Ein Blick in die Zuschauerreihen zeigt dem aufmerksamen Beobachter: Viele Gäste kommen, weil sie die einmalige Kombination aus Bahnhof, Musik und Gastronomie schätzen, einige ganz gezielt, weil sie genau auf diese Musik stehen. Qualitativ hochwertig, das sei an dieser Stelle vor dem Schlussakkord schon einmal erwähnt, waren alle Auftritte, ob Rock’n’Roll, Blues oder lateinamerikanisch, ob Coversongs oder eigene Kompositionen. Und das Publikum dankte den Bands ihren Einsatz, zumeist bei tropischer Hitze bis in den späten Abend, mit viel Beifall. Seit Ende Juni lädt das Kulturforum Köllertal um Geschäftsführerin Heike Kolling-Krumm jeden Freitag zu außergewöhnlichen Konzerten ein.

Auch beim siebten und vorletzten Halt des Musikzugs auf dem Bahngleis am historischen Püttlinger Bahnhof spielte das Wetter perfekt mit, kühlere Luft sorgte dafür, dass die ein bisschen rauere und urtümliche, irische, schottische und bretonische Musik, die die Truppe um Sänger Thomas Weigel mitgebracht hatte, gut beim Publikum ankam. Das strömte, wenn auch nicht ganz so wie bei den vorangegangenen Abenden, zum Bahnhof und sorgte vor allem bei den schnelleren Songs für die passende Atmosphäre. Mitgebracht hatten Jack in the Green temperamentvolle Standards, begeisterte aber auch immer wieder mit eigenen Stücken.

Statt Gitarrenklängen dominierten am Freitagabend die Geige von Daniel Braun sowie der Dudelsack von Günter Trabant. Thomas Weigel, der Ursaarländer aus Heusweiler, steht in seinen Moderationen zu seinem Dialekt, umso überraschender ist es, wenn er mit seiner Stimme in den Songs, die durchaus, wie etwa beim Stück „The Story Teller“ was zu erzählen haben, die Zuhörer in seinen Bann zieht. „Sollte jemandem das Stück gefallen haben, es ist auch auf unserer neuen CD drauf“, erklärte Trabant, als der Beifall nach seinem Einsatz am Dudelsack nicht enden wollte. Mit im Gepäck hatte die Band alte Songs aus dem 18. Jahrhundert, aber auch ganz aktuelle Stücke. Bereits vor der Pause hielt es so manche Dame nicht mehr auf ihrem Stuhl, denn auch zu Folkrock lässt es sich prima tanzen.

Zum Finale der Konzertreihe am Püttlinger Bahnhof steht am Freitag, 17. August, 19.30 Uhr, Thomas Blugs Rock- anarchie feat. Tony Carey auf dem Programm, zusammen mit Jürgen Zöllner und Rudi Spiller. Der Eintritt ist, wie immer, frei.

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