Geheimnisse des „goldenen“ Klaren

Eiweiler · Erstmals in ihrer Geschichte erhielt die Schnaps-Brennerei des OGV Eiweiler von der Landwirtschaftskammer für das Saarland und vom Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz eine Auszeichnung für ein Destillat. Der Zwetschgenschnaps 2014 wurde mit „perfekt“ bewertet.

 Thomas Nieland, Heinz Hornung und Michael Paul (von links) sind stolz auf das Prädikat „perfekt“ für ihren Eiweiler Schnaps aus der Hauszwetschge. Foto: Fred Kiefer

Thomas Nieland, Heinz Hornung und Michael Paul (von links) sind stolz auf das Prädikat „perfekt“ für ihren Eiweiler Schnaps aus der Hauszwetschge. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Eigentlich ist der Hochprozentige, der im Januar dieses Jahres aus dem Brennkessel des Eiweiler Obst- und Gartenbauvereins floss, klar und nicht goldfarben. Gold ist nur die Prämierung, die ihm kürzlich zu Teil wurde. In der Bewertung hieß es, der Eiweiler Zwetschgenbrand sei "perfekt". Nach einer Meldung des Gartenbauverbandes bewertete die Jury unter der Leitung von Dr. Gerhard Scholten vom Dienstleistungszentrum für den ländlichen Raum Mosel in Bernkastel-Kues aus den 147 diesjährigen Destillaten 33 mit Gold, 53 mit Silber und 46 mit Bronze.

Geschäftsführerin Monika Lambert-Debong berichtete weiter, dass Brennereien von Obst- und Gartenbauvereinen, Privatbrennereien und Stoffbesitzer überwiegend Brände aus Apfel, Williams Christbirne, Birne, Kirsche, Mirabelle, Zwetschge und Quitte zur Bewertung abgegeben hatten.

Gibt es ein besonderes Rezept, nach dem in der Brennerei des Eiweiler Obst- und Gartenbauvereins der Zwetschgenschnaps gewonnen wird? Die Saarbrücker Zeitung besuchte das "Schnapshäuschen", wie das Vereinsheim im Volksmund genannt wird. Brennmeister Thomas Nieland und sein Kollege Heinz Hornung gaben Geheimnisse zur Herstellung ihres prämierten Tropfens preis. Nieland beschreibt die Schritte bis zum Brennen: "Zum Ansatz der Maische hatten wir nur Hauszwetschgen aus unserer eigenen Streuobstwiese verwendet. Diese Sorte ist zwar kleiner als die normale, hat jedoch ein viel intensiveres Aroma. Wir hatten sie noch vor dem Schrumpfen geerntet. Bei uns kamen nur die ganzen Früchte ins Fass, das heißt, die Kerne bleiben zwar in der Maische, setzten sich jedoch nach der schonenden Zerkleinerung der Frucht und der Zugabe von Enzymen und Gärhefe ab, so dass sie nicht im Brennkessel landen." Hornung fügt noch an, dass der Vorlauf großzügig abgefangen wird, so dass ein weiches Aroma entsteht. Mehr wollen die beiden Schnapsexperten nicht verraten.

Sie sind stolz auf ihr Produkt und denken gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Michael Paul darüber nach, ob sie den edlen Tropfen tatsächlich nur den Vereinsmitgliedern ausschenken sollen. Paul sagt, er sei von der Prämierung völlig überrascht worden.

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