Gefahr durch Grubenwasser?: RAG stellt Pläne vor

Heusweiler · Der Bergbau-Konzern RAG will im Saarland die Bergwerke und Stollen bis zum Jahr 2035 fluten, um die Pumpkosten zu reduzieren. Obermarkscheider Axel Schäfer stellte die Pläne im Heusweiler Gemeinderat vor: Im Bereich Reden will die RAG das Grubenwasser um 300 Meter ansteigen lassen.

Dann wäre man immer noch 500 Meter unter der Erdoberfläche, die Grundwasser-Vorräte lägen deutlich darüber - sie enden 220 Meter unter der Oberfläche. Diese Pläne seien angestoßen, aber noch nicht genehmigt.

Derzeit gibt es im Saarland fünf Wasserhaltungsstellen (Reden , Camphausen, Luisenthal , Püttlingen , Ensdorf), dazu acht Pumpstationen. 18 Millionen Kubikmeter Grubenwasser wird jährlich aus der Erde gepumpt.

Jetzt sei eine "Optimierung der Wasserhaltung" geplant. Will heißen: Man lässt das Grubenwasser um 300 Meter ansteigen und führt es dann mit einem Überlaufsystem in die Saar. Dadurch kann man die Pumpstationen in Dilsburg, Göttelborn und Reden aufgeben, spart Personal und Material und damit Geld. "Dieses Verfahren steht jetzt zur Genehmigung an", sagte Schäfer.

In einem zweiten Schritt wolle man die Pumpstationen Camphausen, Püttlingen , Luisenthal und Warndt aufgeben, so dass nur noch in Ensdorf Grubenwasser in die Saar gepumpt wird. Insgesamt könnten bis zu 17 Millionen Euro eingespart werden, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Die FDP-Fraktion um Oliver Luksic und Ulrich Krebs wollte von Schäfer wissen, ob die unter Tage eingelagerten Überbleibsel des Bergbaus eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. So liegen in den Gruben unter anderem Asbest-Zement-Gemische und PCB-haltige Altöle. Axel Schäfer erklärte, dass die RAG ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, das sich mit dem Trinkwasserschutz beschäftigt: "Es muss absolut gewährleistet sein, dass der Grubenwasseranstieg auf 320 Meter unter Normalnull keine Gefährdung des Trinkwassers mit sich bringt."

Die FDP-Fraktion sieht das anders und vermutet ein Gefahrenpotenzial. Laut Luksic sind die Auswirkungen nicht absehbar. Die Flutungen der Bergwerke werden massive Folgen für Mensch und Umwelt haben, befürchtet er.

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