Neues aus der Heimat „Geben Sie der Vergangenheit eine Zukunft!“

Köllerbach · Macher des Köllertaler Jahrbuchs fordern mehr Unterstützung für die Arbeit der Heimatforscher. Band sechs der Reihe wurde nun vorgestellt.

 Die barocke Kirche von Wahlschied nach Versetzung des Dachreiters. Das Foto entstand um 1900.

Die barocke Kirche von Wahlschied nach Versetzung des Dachreiters. Das Foto entstand um 1900.

Foto: Pfarrarchiv Wahlschied-Holz

Heimattümler? Sind die Kollegen von der Redaktion des Köllertaler Jahrbuchs auf gar keinen Fall. Vielmehr fleißige Menschen, Ehrenamtler dazu, die sich aufs Recherchieren verstehen, auf ansprechende Schreiben fließender Texte, auf gefälliges Layouten und sogar auf politische Botschaften. Hübsch ist er geworden, Band sechs der Köllertaler Jahrbuches zu „Ereignissen, Geschichte, Kultur“ unserer Region. 114 Seiten, zahlreiche, teil nie gesehene Fotografien, Grafiken und Dokumente, ein Schwerpunktthema, die Reformation, und viele weitere spannende Beiträge aus ferner und naher Vergangenheit.

Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher würdigte, auch namens seiner Kollegen Thomas Redelberger aus Heusweiler und Klaus Häusle aus Riegelsberg, das Werk mit folgenden Worten: „Heimatgeschichte ist Teil unser Vergangenheit. Durch die Erkenntnis dessen, was sich in früheren Zeiten als gut oder schlecht erwiesen hat, fällt es uns leichter, unseren augenblicklichen Standort, unsere Meinung zu bestimmten Dingen zu formulieren. Ohne Vergangenheit schweben wir im freien Fall, im luftleeren Raum. Besonders in der heutigen rasanten dahin eilenden Zeit ist es wichtig, eine Orientierung zu haben.“ Monika Jungfleisch übernahm es,  für die Redaktion, das Jahrbuch in seinen Details vorzustellen. Ganz einfach kann die Arbeit an dem Buch in den vergangenen Monaten nicht gewesen sein, ist doch Karl Heinz Janson, ein über das Köllertal hinaus geachteter Heimatforscher, Autor und „Spiritus rector“ des Jahrbuches, schwer erkrankt. In seinem Sinne handelnd habe sich, so Jungfleisch, das Redaktionsteam mit vereinten Kräften ans Werk gemacht, das Jahrbuch 2017 zu vollenden.

Im Mittelpunkt beschäftigen sich Pfarrer Professor Dr. Joachim Conrad und sein Amtskollege im Ruhestand, Volker Junge, mit dem Thema „Reformationsjahr“, ausgehend vom großen Ganzen, der Auseinandersetzung mit dem Menschen Martin Luther, bis zum Detail, der Einführung des protestantischen Glaubens im Köllertal. Außerdem werden weitere regionalgeschichtliche, volkskundliche, kulturelle Themen sowie Ereignisse, Chroniken, Gedenktage regionaler Prägung in Erinnerung gerufen, die Saarbrücker Zeitung hat bereits ausführlich berichtet. Jungfleisch appellierte leidenschaftlich an die Politiker: „Unterstützen Sie uns nicht nur in Sonntagsreden! Machen Sie auch Ihre Geldschatullen auf, stellen Sie feste Beträge für historische Arbeiten in Ihr Haushaltsbudget ein! Geben Sie der Vergangenheit eine Zukunft! Denn Heimatforschung ist wichtig und keineswegs altmodisch oder gar reaktionär.“ Ein Ansinnen, das ankam, versicherte doch Bürgermeister Speicher umgehend: „Wir Bürgermeister-Kollegen werden uns mit den Heimatforschern zusammensetzen, um einen Weg zu finden, diese wichtige Arbeit besser zu unterstützen.“

 Das Redaktionsteam stellte am Freitagabend in Uhrmachers Haus in Köllerbach das Köllertaler Jahrbuch 2017 vor.    

Das Redaktionsteam stellte am Freitagabend in Uhrmachers Haus in Köllerbach das Köllertaler Jahrbuch 2017 vor.   

Foto: BeckerBredel

Bleibt nachzutragen, dass die Vorstellung des Heimatbuches von der Püttlinger Musikschülerin Leonie Jugl musikalisch untermalt wurde. Das Buch ist zum Preis von zehn Euro im regionalen Buchhandel und in den Rathäusern im Köllertal erhältlich.

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