Entwarnung: Sozialkaufhaus bleibt geöffnet

Köllerbach · Mit dem Ende der Bürgerarbeit im vorigen Jahr geriet der Fortbestand des Sozialkaufhauses der Püttlinger Erwerbslosenselbsthilfe (ESH) in Gefahr. Doch nun steht fest: Der Laden in Köllerbach und auch das Möbellager bleiben erhalten.

 Toni Job, Vorsitzender der Erwerbslosenselbsthilfe Püttlingen, und Mitarbeiterin Pia Fister sind froh, dass das Sozialkaufhaus in Köllerbach weiter geöffnet ist. Foto: Fred Kiefer

Toni Job, Vorsitzender der Erwerbslosenselbsthilfe Püttlingen, und Mitarbeiterin Pia Fister sind froh, dass das Sozialkaufhaus in Köllerbach weiter geöffnet ist. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Das 2008 von der ESH eröffnete Sozialkaufhaus "Wir - für alle" in der Sprenger Straße 29 in Köllerbach hat sich im Laufe der Jahre nicht nur für bedürftige Bürger zu einem beliebten Geschäft entwickelt. Im Laden gibt es außer Lebensmitteln so gut wie alles zu kaufen. Bücher werden ebenso angeboten wie Zier- und Schmuckartikel und Haushaltswaren - alles gebraucht, in gutem Zustand und übersichtlich in Regalen und Schränken präsentiert.

Im Möbellager im Untergeschoss gibt es zudem gebrauchte Möbel sowie Elektro-Großgeräte wie Fernseher oder Kühlschränke zu kaufen - ebenfalls gebraucht und erschwinglich. Im Gegensatz zu anderen Einrichtungen dieser Art kann im Kaufhaus der ESH jeder Bürger einkaufen. Bedürftige Personen erhalten gegen Vorlage einer Bescheinigung Preisnachlässe. ESH-Vorsitzender Toni Job führt die Beliebtheit des Kaufhauses auf seine Einzigartigkeit zurück: "Wir profitieren unter anderem davon, dass es im Köllertal kein einziges Haushaltswarengeschäft mehr gibt. Bei uns gibt es viele Artikel des täglichen Bedarfs, die es sonst nur noch in Spezialgeschäften gibt."

Bis zum vorigen Sommer waren im Sozialkaufhaus und im Möbellager jeweils sechs Bürgerarbeiter und eine angestellte Mitarbeiterin beschäftigt. Nach dem Ende des Projektes am 30. Juni 2014 musste die Öffnungszeit reduziert werden, da vom Jobcenter ab 1. Juli nur noch insgesamt sechs "Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung" genehmigt wurden. Nachdem Ende 2014 auch diese Verträge ausliefen, wusste die ESH zunächst nicht, wie es mit dem Geschäft weitergehen sollte. Doch nun die zumindest vorläufige Entwarnung: Vor ein paar Tagen gab es vom Land und vom Jobcenter grünes Licht für den Fortbestand des Sozialkaufhauses bis zum 30. Juni. Fünf Plätze für Ein-Euro-Jobber wurden genehmigt. Das heißt: Pia Fister, die fest angestellte Leiterin der Einrichtung, muss ihre Arbeit mit einer großen Portion Organisationstalent erledigen.

So sind jeden Mittwoch zwei Mitarbeiter mit dem Auto unterwegs, um verkaufte Möbelstücke oder Elektrogeräte an die Kunden auszuliefern oder gespendete Teile bei den Bürgern abzuholen. Toni Job meint zur Situation: "Wir arbeiten zwar beim Personal am Limit, sind jedoch froh, dass wir das Kaufhaus weiter betreiben können." Ein wichtiger Grund zum Erhalt sei im Übrigen die kostengünstige Ausstattung von Flüchtlingswohnungen mit Möbeln und Haushaltsgegenständen aus dem Möbellager.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8 bis 15 Uhr, Freitag von 8 bis 14 Uhr.

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