Kein Flüchtlingsproblem Entspannt und in geregelten Bahnen

Püttlingen · In Püttlingen gibt es keine großen Änderungen bei den Flüchtlingszahlen, etliche Neuankömmlinge fanden Arbeit.

 Als 2016 viele Flüchtlinge auch ins Köllertal kamen, hatte die Stadt Püttlingen diese Wohnmobilheime angeschafft. Im größeren Maße gebraucht wurden sie allerdings nie. Sie dienen als stille Reserve, falls die Flüchtlingszahlen doch nochmals steigen sollten, und im Bedarfsfall kann die Stadt hier auch Obdachlosen Unterschlupf gewähren.

Als 2016 viele Flüchtlinge auch ins Köllertal kamen, hatte die Stadt Püttlingen diese Wohnmobilheime angeschafft. Im größeren Maße gebraucht wurden sie allerdings nie. Sie dienen als stille Reserve, falls die Flüchtlingszahlen doch nochmals steigen sollten, und im Bedarfsfall kann die Stadt hier auch Obdachlosen Unterschlupf gewähren.

Foto: BeckerBredel

Kriege und Not – besonders der Krieg in Syrien – hatten 2016 Tausende Menschen nach Deutschland gespült, und einige Hundert auch ins Köllertal. Seither ist es deutlich ruhiger geworden. Wir sprachen mit Bürgermeister Martin Speicher über die derzeitige Situation und darüber, wie sich die Flüchtlings-Zahlen in Püttlingen entwickelt haben.

Es gibt eine gewisse Fluktuation, so Speicher. Der ein- oder andere geht, durch Familienzuzug kommen neue Flüchtlinge nach. Unterm Strich ist die Zahl in etwa gleichbleibend. So waren im März 2016 rund 280 Flüchtlinge in der Stadt registriert, derzeit leben etwa 270 bis 280 Flüchtlinge in Püttlingen. Natürlich, so Speicher, habe es auch hier und da schon Probleme gegeben, jedoch nichts Dramatisches. Und persönlich, so seine Erfahrung, „habe ich viele freundliche und hilfsbereite Menschen unter den Flüchtlingen kennengelernt“.

„Das A und O“, sagt Speicher, „ist natürlich die Sprachvermittlung“, und sehr wichtig sei es auch, gerade die Frauen unter den Flüchtlingen aus der Isolation zu holen – hilfreich ist da nicht zuletzt das Begegnungs- und Lernzentrum in der Völklinger Straße, angemietet von der Stadt. Dort organisiert der Freundeskreises für Integration und Migration unter anderem Sprachkurse. „Sehr viele der Flüchtlinge“, so Bürgermeister Speicher, „sind inzwischen schon in Arbeit vermittelt.“ Voraussichtlich im Frühjahr soll auch ein Gartenprojekt starten, bei dem Flüchtlinge zum Beispiel Gemüse für die eigene Verwertung anbauen können.

Die Flüchtlinge leben in Püttlingen nicht in größeren Gruppen an wenigen Punkten, sondern über die ganze Stadt verteilt. Aber gerade jetzt, durch den Familienzuzug – manchmal auf legalen, manchmal aber auch über illegale Wege – kann es auch Herausforderungen geben: „Da stehen die plötzlich auf der Matte“, so Speicher. 2016 hatte man immer im Voraus erfahren, an welchem Tag wie viele zugewiesene Flüchtlinge kommen würden. Das ist jetzt, beim Familiennachzug, nicht mehr der Fall. „Erst vor kurzem kam überraschend eine Frau mit acht Kindern an“, die müssen dann erstmal untergebracht werden.

Nahe der ehemaligen Stadtgärtnerei und hinter der jetzigen Wildvogelauffangstation hatte die Stadt, ebenfalls 2016, mobile Unterkünfte aufstellen lassen. In diesen so genannten Wohnmobilheimen, die durch Landesmittel finanziert worden waren, hätte man pro Wohneinheit bis zu vier Personen unterbringen können. Sie waren damals schon als Reserve gedacht, falls der von Privatpersonen bereitgestellte Wohnraum nicht ausreichen sollte. Tatsächlich wurden diese mobilen Häuschen nie wirklich im größeren Umfang gebraucht. Was wurde eigentlich aus ihnen? Sie stehen noch an gleicher Stelle und dienen nach wie vor als Reserve für den Fall der Fälle. „Etwa bis zu 35 Personen könnten dort insgesamt untergebracht werden“, so der Bürgermeister.

 Die deutsche Sprache zu lernen, ist das A und O für Flüchtlinge. Das Begegnungszentrum in Püttlingen bietet dazu – unter anderem – die Möglichkeit. Hier im September 2016 (von links): Miri Raja Al-Rachidi (2. Vorsitzende Püttlinger Freundeskreis für Integration und Migration), Angelika Feld (Vorsitzende), Carmen Helfgen (Abteilungsleiterin für Bildung, Soziales und Integration der Stadt Püttlingen), Jaman Rachid (Integrationshelfer und Dolmetscher), Mandy Benashvili (Schriftführerin) und Murielle Dorfmann (Mitarbeiterin Integrationsstelle).

Die deutsche Sprache zu lernen, ist das A und O für Flüchtlinge. Das Begegnungszentrum in Püttlingen bietet dazu – unter anderem – die Möglichkeit. Hier im September 2016 (von links): Miri Raja Al-Rachidi (2. Vorsitzende Püttlinger Freundeskreis für Integration und Migration), Angelika Feld (Vorsitzende), Carmen Helfgen (Abteilungsleiterin für Bildung, Soziales und Integration der Stadt Püttlingen), Jaman Rachid (Integrationshelfer und Dolmetscher), Mandy Benashvili (Schriftführerin) und Murielle Dorfmann (Mitarbeiterin Integrationsstelle).

Foto: Klaus Petri

Ab und an werden die Wohnmobilheime für die Unterbringung von Wohnungslosen genutzt. Jede Stadt sei verpflichtet, Obdachlosen gegebenenfalls Übernachtungsmöglichkeiten anbieten zu können. Die gibt es jetzt, falls Not am Mann ist, in den Wohnmobilheimen.

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