"Eintracht Püttlingen"

Püttlingen. Gerhard Quierin, Ewald Raubuch und Rüdiger Dorfmann sollten in den Stand eines Propheten erhoben werden: Ihre "Prophezeiungen" beim Stadtderby zwischen dem FV 08 Püttlingen und der DJK Püttlingen erwiesen sich als goldrichtig

 In Eintracht gemischt trafen sich auch die Fans von FV Püttlingen und DJK Püttlingen beim Lokal-Derby. Foto: Jenal

In Eintracht gemischt trafen sich auch die Fans von FV Püttlingen und DJK Püttlingen beim Lokal-Derby. Foto: Jenal

Püttlingen. Gerhard Quierin, Ewald Raubuch und Rüdiger Dorfmann sollten in den Stand eines Propheten erhoben werden: Ihre "Prophezeiungen" beim Stadtderby zwischen dem FV 08 Püttlingen und der DJK Püttlingen erwiesen sich als goldrichtig. Raubauch, der Erste Vorsitzende des FV 08, meinte vor dem Spiel: "In meiner Ära hat der FV 08 gegen die DJK noch kein einziges Spiel verloren. Weder in der Meisterschaft, noch im Pokal. Und heute gewinnen wir auch." Es sah bis zur Halbzeit aber nicht danach aus, denn die DJK hätte klar führen müssen, vergab jedoch "Luxus-Torchancen" gleich reihenweise. Deshalb argwöhnte der DJK-Fan Rüdiger Dorfmann in der Halbzeitpause: "Wer solche Torchancen, wie wir sie bis jetzt hatten, nicht nutzt, der verliert am Ende das Spiel." So kam es auch. Der FV 08 gewann durch ein Tor von Andreas Albert mit 1:0. FV 08-Geschäftsführer Gerhard Quierin hatte das vorausgesehen. Als der Püttlinger Pastor Hoferer - ein Anhänger des FV 08 Püttlingen - just mit dem Halbzeitpfiff im Stadion Am Jungenwald auftauchte, sagte Quierin: "Jetzt gewinnen wir. Der Pastor ist da und bringt uns den göttlichen Beistand." Diese drei Prophezeiungen waren allerdings die einzigen Besonderheiten bei diesem Derby. Darüber hinaus erfüllte die Partie die Erwartungen nicht. Trotz herrlichem Frühlingswetter kamen nur 250 Fans in den Jungenwald. "Heute ist Weißer Sonntag, das kostet uns viele Zuschauer", meinte dazu Ewald Raubuch. Auch von "Derbystimmung" war nicht viel zu spüren: keine Fahnen, keine Spruchbänder und keine Gesänge. Alles verlief in harmonischen Rahmen. Ein Beispiel dafür: Als der 08-Stürmer Andreas Albert einen Schlag aufs Bein bekam und behandelt werden musste, war kein Eis zum Kühlen im Erste-Hilfe-Koffer des FV 08. 08-Coach Rainer Blass fragte beim Kollegen der DJK nach, und der half bereitwillig aus. Dazu erneut Raubuch: "Es gibt keine Rivalität zwischen den beiden Vereinen. Wir arbeiten in der AG Püttlinger Vereine und der Interessengemeinschaft Köllertaler Fußballvereine zusammen. Man kennt sich, und man schätzt sich. Und die Spieler beider Mannschaften sind sogar am Abend vor dem Spiel zusammen einen trinken gegangen." Fair ging man auch auf dem Platz miteinander um: Es gab kaum Fouls, und nach Spielschluss gingen die Spieler von FV 08 und DJK sogar Arm in Arm vom Feld. Nur einem schien das alles viel zu brav zu sein: So platzte dem DJK-Spielmacher Ralf Wingen nach dem Tor zum 0:1 in der 57. Minute der Kragen: "Mein Gott! Gebt mal Gas, Leute! Das hier ist ein Derby!" - sein Aufrüttler kam zu spät, die DJK konnte das Spiel nicht mehr drehen. Und so freute sich am Ende der FV 08. Ein Zuschauer fasste es so zusammen: "Heut hammers der DJK awwa nommo genn." >Spielbericht: Seite C4

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