Einmal im Jahr wandert er als Kelte umher

Püttlingen. "Dòò nuff." Ian-Jonathan, der weiße Schatten alias Hans-Jürgen Matznohr lernt gern Dialekte. Seine jährlichen Auszeiten nennt er Keltenqueste. Eine Queste war für die Kelten eine Heldenreise zur inneren Reifung und Reinigung. Dabei lernt Matznohr viele Mundarten kennen. Und viele Berge: Matznohr, Jahrgang 1948, wandert einmal im Jahr auf den Spuren der Kelten

Püttlingen. "Dòò nuff." Ian-Jonathan, der weiße Schatten alias Hans-Jürgen Matznohr lernt gern Dialekte. Seine jährlichen Auszeiten nennt er Keltenqueste. Eine Queste war für die Kelten eine Heldenreise zur inneren Reifung und Reinigung. Dabei lernt Matznohr viele Mundarten kennen. Und viele Berge: Matznohr, Jahrgang 1948, wandert einmal im Jahr auf den Spuren der Kelten. In Franken, der Rhön, Schwaben, Österreich, am Bodensee oder in England beispielsweise. Das pfälzisch-saarländische "Dòò nuff" sagt viel über eine Eigenart der Kelten aus, nämlich darüber, dass sie ihre Siedlungen ganz oben auf Bergen bauen. Wer, wie Ian-Jonathan, in Leder und Leinen gekleidet, die selbst gebaute Schleppe mit geschnitzten Eichenholzrädern durch die Lande zieht, braucht Willenskraft, muss Wind, Wetter und Spott trotzen, darf kalte Nächte nicht scheuen und muss dicke Füße in Kauf nehmen. Warum? "In diesen zwei Wochen bin ich mit mir alleine, kann zur Ruhe kommen und mir selbst viele Dinge erzählen. Und unterm Sternenhimmel fallen mir weitere Geschichten ein." Matznohr schreibt sie auf, etwa in seinem Buch "Ich bereue nichts - ein Keltenleben". Auf seinen Wanderungen kommt er, so wie wie er gewandet ist, naturgemäß mit vielen Menschen in Kontakt. Manche wenden sich belustigt ab, andere interessieren sich sehr für seine alternativen Urlaubsreisen. 15 Kilometer am Tag schafft er. Auf seinen Questen lebt er spartanisch. "Ein wenig Käse und Nüsse müssen reichen." Er nächtigt auf Parkbänken, in Hütten, unter freiem Himmel oder bei Regen im mitgeführten Minizelt. Über Handy (für Notfälle), Internet (für Reiseberichte und digitale Fotos) und zahlreiche Freunde ist er mit der Welt verbunden. So lernte er über ein keltisches Internet-Forum die Püttlingerin Angelika Hahn kennen, die ihm im Herchenbacher Wald das Wagengrab aus der Hallstattzeit zeigte. Es liegt, natürlich, ganz oben auf der "Hohen First" an der Püttlinger Grenze zu Schwalbach. Aber wer, wie Ian-Jonathan, seine Schleppe schon den 673 Meter hohen pfälzischen Kalmit oder den Trifels bei Annweiler hochzog, schafft auch die Hohe First.

StichwortWeitere Informationen über "Auszeit für Gestresste" oder die "Kraft und Magie geheimnisumwitterter uralter keltischer Plätze" gibt's im Internet: www.keltenwanderungen.de. Dort finden sich auch Hinweise auf sein Buch "Ich bereue nichts - ein Keltenleben" beziehungsweise über Gruppenangebote. et

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort