Eine windige Bürgerbefragung

Seltsam ist es schon: Da bringt der Riegelsberger Gemeinderat einstimmig eine Bürgerbefragung zu dem im Fröhner Wald geplanten Windpark auf den Weg, obwohl die Gemeinde gar keine Entscheidungsbefugnisse in der Sache hat und die Umfrage somit reine Willensbekundung bleibt. Haben sich die anderen Fraktionen dem FDP-Vorschlag angeschlossen, um nicht als „Bürgerbeteiligungs-Verweigerer“ dazustehen? Oder will man später sagen können: „Wir hätten ja gerne auf die Bürger gehört, haben sogar eine Umfrage gemacht – aber wir durften ja nicht .

. ."?

Man muss auch kein Wahrsager sein, um zu ahnen, wie die Befragung ausgeht, zumal die "Wahlbeteiligung" unter den unmittelbar Betroffenen verständlicherweise höher als in ganz Riegelsberg sein wird. Die Beteiligung ließe sich aber steigern: Wenn man schon Geld in die Hand nimmt, um Meinungen in einer Sache zu ermitteln, dann macht es keinen großen Unterschied, noch weitere Fragen zu stellen. Es ließen sich also auch Bürger-Ansichten zu weiteren Riegelsberger Themen abfragen. Etwa was der Bürger von der Marktplatzgestaltung hält, wie man mit der Situation der Schulen/Seniorenheime/Ärzteversorgung in Riegelsberg zufrieden ist, auf welche Bereiche sich Investitionen konzentrieren sollten, ob es noch Vorschläge zu Verkehr oder Ampeln gibt, ob die Saarbahn angenommen ist und - leider ein running gag - ob man mehr Druck bei der Südumgehung machen soll.

Sogar Hindenburgturm, Stolperstein-Diskusion und Ortsräte könnten ein Thema werden. Im Großen und Ganzen wird es aber auch mit mehreren Themen eine Befindlichkeits-Abfrage bleiben. Zumal einerseits kein Geld in der Kasse ist, es andererseits aber auch (abgesehen vom Geld) keine wirklich großen Probleme gibt.

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