Eine Püttlinger Band startet durch

Püttlingen · „I can't get no satisfaction“ spielen, im Mai 1965, die Stones. Die Beatles arbeiten an „Help“. Im Saal Sehn startet eine blutjunge Püttlinger Band durch. Das Jubiläumskonzert „50 Jahre Blackbirds“ findet am Pfingstsamstag im Jungenwald statt.

 Die Blackbirds 2015, von links: Hubert Koop, Thilo Huble, Helmuth Altmeyer, Reiner Egelhof und Tom Klein. Fotos: Blackbirds

Die Blackbirds 2015, von links: Hubert Koop, Thilo Huble, Helmuth Altmeyer, Reiner Egelhof und Tom Klein. Fotos: Blackbirds

"Auf der Bühne zwei kaffeemaschinengroße Verstärker, ein unförmiges Schlagzeug und vier angehende Musiker, die sich nicht zu rühren wagten". So beschreibt Chronist Helmuth Altmeyer ein Ereignis, die erste Jugendtanzveranstaltung im Püttlinger "Saal Sehn-Münchner Kindl" am 1. Mai 1965, dem Gründungstag der Blackbirds. Die berühmten drei Akkorde, hurtig eingeprobte Hitparadentitel der legendären Radiosendungen "Hallo Twen" oder "Salut les copains" - die Urvögel Werner Breinig, Klaus Altmeyer, Siggi Burda und Helmut Vigneron trafen den "Beat" der Zeit. "Mit unseren Tanzveranstaltungen gab es nun endlich für die Jugendlichen neben den Eisdielen einen neuen Treffpunkt", schreibt Chronist Altmeyer, der 1966 als Bassist in die Band einstieg. Die klare durchdringende Stimme von Sänger Breinig, ehemaliger Solist der "Regensburger Domspatzen", sensationell jaulende Naturechos (große Effekte waren damals noch nicht erfunden), der Fleiß der Musiker, die keinen Auftritt ausließen und das erfolgreiche Management von Wolfgang "Stone" Stein brachten die Blackbirds immer weiter auf Erfolgskurs.

Unvergessen bleiben die wilden Nächte am St. Nikolaus-Weiher, im Gasthaus "Außerwinkler" in Höchen, die ersten Live-Auftritte im Saarländischen Fernsehen (mit dem gerade erst bekannt gewordenen Udo Jürgens ), die Zusammenarbeit mit dem bekannten Musiker Frank Farian bis hin zur Produktion der ersten Langspielplatte. "No Destination" an einem einzigen Tag im Studio von Horst Jankowski in Stuttgart eingespielt und abgemischt, wurde ein Riesenerfolg. "Die Scheibe ging so gut weg, dass ich heute selbst kein Exemplar mehr besitze", sagt Altmeyer. Ein Titel stand in der Beliebtheitsskala der Fans immer ganz oben, die 1968 produzierte Single "Sherry Baby", ein Renner, der bis heute auf keinem Konzert der "Blacks" fehlen darf. Die Chronik der Band belegt Höhepunkte. Dazu gehören Megatouren im In- und Ausland, Fernsehauftritte, zahllose Auftritte bei Stadt- und Dorffesten, Motorrad- und Autotreffen, bei Benefizkonzerten oder Open-Airs. Zum Beispiel: Im Juli 1985 ließ die Band im selbstaufgebauten und bewirteten Festzelt in Püttlingen ein Riesenfest "20 Jahre Blackbirds" steigen. "Drei Tage Stimmung total", so der Chronist.

Nun, nach 50 Jahren auf der Bühne, will die Band zum Jubiläum in der Besetzung Hubert Koop (Keys, Percussion und Gesang), Helmuth Altmeyer ("der ewige Blackbirds-Bassist"), Reiner Egelhof (Manager, Drummer und Sänger), Thilo Huble (Gitarre und Gesang) und Thomas "Tom" Klein ("der neue Gitarrist") beim Open-Air "50 Jahre Blackbirds" an die stürmischen Zeiten anknüpfen. Das Jubiläumskonzert am Samstag, 23. Mai, 19 Uhr, findet im Rahmen des Pfingstfestes an der Edelweißhütte im Jungenwald statt. Der Eintritt ist frei.

www.theblackbirds.de

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