Ein Tag wie jeder andere?

Köllertal · Einige würden am liebsten im Bett bleiben. Andere setzen keinen Fuß vor die Tür vor lauter Angst, dass ihnen ein Unglück zustoßen könnte. Eine dritte Gruppe kann die ganze Aufregung nicht nachvollziehen und macht sich lustig über ihre abergläubischen Zeitgenossen – heute, am Freitag, dem 13.

 Das Kalenderblatt zeigt Freitag, den 13. Ein schlechtes Omen? Symbolfoto: Jens Büttner/dpa

Das Kalenderblatt zeigt Freitag, den 13. Ein schlechtes Omen? Symbolfoto: Jens Büttner/dpa

"Heiraten, nein, das hätte ich an einem Freitag, dem 13., nicht getan", sagt Bettina Folz (49) aus Heusweiler. "Warum, kann ich nicht sagen, aber da hätte ich kein gutes Gefühl gehabt. Aber alles andere ist für mich kein Problem. Ich bin nicht abergläubisch."

Marianne Gross (53) aus Niedersalbach hat ebenfalls keinerlei Angst vor dem vermeintlichen Unglückstag. "Aber ich habe einen Onkel, der geht wirklich an einem solchen Freitag nicht vor die Tür. Er hatte eine Reihe von Unglücksfällen, die alle an einem Freitag, dem 13., passiert sind. Einmal hatte er einen schweren Autounfall, ein anderes Mal hat er sich mit einem Beil den Daumen abgehackt. Für meinen Onkel ist das ein absoluter Horrortag. Mir persönlich ist noch nie etwas Unangenehmes an einem solchen Freitag passiert."

Gabriele Dräger (59) aus Riegelsberg glaubt fest daran, dass an der Vorstellung etwas dran ist, dass an einem Freitag, dem 13., mehr Unfälle passieren als an einem anderen Wochentag. "Ich fahre dann besonders vorsichtig Auto und bin in allem viel aufmerksamer. Wenn dann doch etwas passiert, denk' ich sofort: Ist ja klar, heute ist Freitag, der 13."

"Wieso denn Unglückstag?", fragt der Viertklässler Max Knabl aus Riegelsberg. "Meine Mama hat am Freitag, dem 13., Geburtstag, das kann doch nur ein Glückstag sein."

Dorothee Baumann (42) aus Püttlingen ist kein bisschen abergläubisch. "Mir ist noch nie etwas zugestoßen an irgendwelchen besonderen Wochentagen, ob das nun Freitag, der 13. ist oder sonst ein besonderer Tag. Aber wenn ich nachts von Spinnen träume, die mir übers Gesicht krabbeln oder auf meinem Kopfkissen sind, dann denke ich: Jetzt passiert bestimmt bald ein Unglück, irgendjemand stirbt, etwas Wertvolles geht kaputt. Aber mit Freitag, dem 13., würde ich das nie in Verbindung bringen, sondern nur mit diesem speziellen Traum."

Für Heike Kolski (43) aus Püttlingen ist die 13 eine Glückszahl. "Wenn es heißt, heute ist Freitag, der 13., habe ich ein gutes Gefühl. Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, würde ich sie bestimmt an einem solchen Tag treffen. Das gilt auch für meinen Mann."

Cäcilie Meyer (74) aus Köllerbach meint. "Für mich ist Freitag, der 13., ein Tag wie jeder andere. Statistisch gesehen passieren an diesem Tag nicht mehr Unfälle als an einem anderen Tag, dieser Aberglaube ist völliger Unsinn."

Eine Einschätzung, mit der die couragierte Köllerbacherin übrigens Recht hat. Auswertungen von Unfalldaten, erhoben von unterschiedlichen Institutionen über einen Zeitraum von mehreren Jahren, haben ergeben, dass sich an einem Freitag, dem 13., nicht mehr Verkehrsunfälle mit schweren Schäden ereignen als an einem x-beliebigen Freitag. Laut ADAC hat eine Untersuchung der Unfallmeldungen im Jahr 2009 ergeben, dass an einem Freitag, dem 13., exakt 894 Unfälle gemeldet wurden, während an anderen Tagen schon mal 975 Unfälle angezeigt wurden. Auswertungen der "Zürich Versicherung" zeigen, dass an Freitagen, die auf den 13. eines Monats fallen, sogar signifikant weniger Schadensfälle verzeichnet werden als an allen anderen Freitagen.

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