„Ein sehr friedliches Festival“

Püttlingen · 1170 Menschen wurden aufgrund von Hitzekollaps und Stürzen bei der 17. Auflage des Rocco del Schlacko-Festivals in Püttlingen behandelt. Alkohol sei hitzebedingt deutlich weniger getrunken worden, meinte ein DRK-Mann.

 Wegen eines Gewitters wurde das Festivalgelände am späten Freitagabend geräumt. Foto: Becker & Bredel

Wegen eines Gewitters wurde das Festivalgelände am späten Freitagabend geräumt. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

25 000 Besucher rockten drei Tage lang beim 17. Rocco del Schlacko-Festival auf dem Püttlinger Sauwasen. Neben Punkrockbands wie Donots, Beatsteaks und Kraftklub waren auch Hiphop-Größen wie Marteria, Prinz Porno und KIZ dabei.

Die Polizeiinspektion Köllertal und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ziehen eine positive Bilanz. "Unser Sicherheitskonzept hat in allen Punkten gegriffen", so DRK-Einsatzleiter Dirk Schmidt. Die Polizei sprach von einem "sehr friedlichen Festival". Es habe 16 Diebstähle und drei Sachbeschädigungen sowie eine Körperverletzung gegeben. Vereinzelt hatten Anwohner bei der Polizei Ruhestörungen gemeldet. "Ein normales Maß", kommentierte die Polizei . Wie sie der SZ bestätigte, brannten gestern Morgen ein Zelt und ein Dixi-Klo auf dem Festivalgelände. Die Feuerwehr löschte den Brand, es gab keine Verletzten.

Insgesamt wurden 1170 Personen vom Roten Kreuz behandelt. Darunter seien überwiegend hitzebedingte Schwächeanfälle oder kleinere Verletzungen wie Schnittwunden und verstauchte Knöchel, so DRK-Pressesprecher Frank Bredel. Alkohol habe bei den Notfällen eher eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Hitze habe die Menschen beim Alkoholkonsum vorsichtiger gemacht.

Am Freitag musste das Konzert von Rapper Marteria gegen 23.50 Uhr wegen eines Gewitters abgebrochen werden. Der Veranstalter hatte empfohlen, nicht auf den Zeltplatz zurückzukehren, sondern sich in die Autos zu setzen. Panik kam laut DRK nicht auf, Festivalbesucherin Marie sieht das anders: "Es gab nur einen Ausgang für alle Festivalbesucher, das ist zu wenig." Einige seien aus Panik über Zäune geklettert. Parkplätze hätten zu weit entfernt vom Campingplatz gelegen, so die 24-Jährige aus Steinberg. Ein weiteres Ärgernis: zu wenige Wasserstellen. "Die müssen sich nicht wundern, wenn hier Leute kollabieren", sagte die 21-jährige Franziska aus Homburg. Ähnlich sieht das auch Alina aus Mainz: "Ein Kühlraum wäre geil." Sie und ihre Freundin Lena seien einen Tag zur Abkühlung ins Freibad nach Riegelsberg gefahren. Die 18-Jährige ist extra für ihre Lieblingsband KIZ und Rapper Prinz Porno gekommen: "Ich bin zum ersten Mal hier, aber komme gerne wieder. Es hat wirklich viel Spaß gemacht."

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