Naturschutz Ein Leben für die Biene: Engagierter Imker auch mit 90
Püttlingen · Wenn Reinhold Walz dieser Tage 90. Geburtstag feiert, wird es vermutlich heiß sein, wie oft Ende Juli. Manch einer kann ans Meer fahren, andere gönnen sich eine Abkühlung im Freibad. Für Reinhold Walz hat der Juli aber fast zeit seines Lebens auch eine andere Bedeutung.
Denn ein Großteil der Arbeiten eines Imkers fällt in diesen Monat. Die Bienen haben den Nektar der letzten Trachten eingetragen, somit steht die Honigernte an. Für Walz seit Jahrzehnten eine erfreuliche, aber auch zeitintensive Arbeit. Seinen leckeren Honig verkauft er später auf dem Püttlinger Markt.
Als leidenschaftlicher Imker trat Walz vor 56 Jahren – 1963 – dem Bienenzuchtverein 1893 Püttlingen bei, als Vorstandsmitglied wollte er den Verein und den Schutz der Bienen in der Stadt aktiv gestalten. So war er fünf Jahre Kassenwart und volle 39 Jahre Vorsitzender – bis 2014, als ihn der Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Reinhold Walz war unter anderem einer der Initiatoren des Bienenlehrpfades, der seit 2016 Spaziergänger zwischen Püttlingen und Köllerbach über die Lebensweise der Bienen informiert. Und in Zeiten allgemeinen Mitgliederschwundes im Vereinsleben bemühte er sich um Nachwuchs, etwa als Anleiter von Imkerkursen der VHS an seinen Bienenständen. „Viele Neuimker wurden so in vier Jahren für die Bienen begeistert, die urige Art von Herrn Walz wird hier sicher dazu beigetragen haben“, berichtet Vereins-Schriftführer Christian Hirtz. Und ein Kurs-Teilnehmer erinnert sich: „Herr Walz machte auf uns alle großen Eindruck: Seine Bienen schienen ihm zu gehorchen, er arbeitete ruhig, jeder Handgriff war routiniert. Zusätzlich mit etwas Humor führte er uns in die Arbeiten an den Bienen ein.“
Aber auch überregional war Reinhold Walz aktiv: als Bienenobmann für Wanderungen (24 Jahre) und als Bienensachverständiger des Landesverbandes (19 Jahre), zudem auf Kreisebene von 1984 bis 1990 als 2. Vorsitzender im Stadtverband Saarbrücken.