Werner Philippi aus Köllerbach Die treue Seele tritt langsam kürzer

Köllerbach · Werner Philippi spielt seit 56 Jahren in Köllerbach Tischtennis. In der „Knutschkugel“ zum Auswärtsspiel.

 Werner Philippi in seinem Trikot

Werner Philippi in seinem Trikot

Foto: Walter Faas

Die Frage nach den Gefühlen ist ihm sichtlich peinlich. Wer Werner Philippi seit Jahrzehnten kennt, darf unterstellen: Der Mann geht mit einem lachendem und einem weinenden Auge.

Rückblick: Im Jahre 1963 begeistert sich der 14-jährige Werner für Tischtennis. Und spielt seither, 56 Jahre, ununterbrochen für den Tischtennisclub (TTC) Köllerbach, „...in allen Mannschaften, die mich brauchen“. Können auch schon mal drei abendfüllende Einsätze pro Woche sein. „Solche Leute braucht der Verein, auch die Ehefrauen, wie seine Irmgard, die das Ganze unterstützen“, sagt Hermann Leinenbach, Ehrenvorsitzender des TTC. Der Anlass seiner Laudatio war ein besonderer: Nach über 50-jähriger Vorstandsarbeit im Verein, davon die letzten 31 Jahre als Vorsitzender, gab Philippi in der jüngsten Generalversammlung die Verantwortung ab an des neuen Vorsitzenden, Franz-Josef Ney mit Team. Jugendwart, Sportwart,Übungsleiter, Betreuer, Fahrer, Organisator, Spieler, wie erwähnt, Wogenglätterer - keine Aufgabe war Philippi über die mehr als fünf Jahrzehnte zu schwierig. Über „seinen“ TTC hinaus hat sich Philippi vier Jahrzehnte lang im Tischtenniskreis „Südsaar“ beziehungsweise im Sportausschuss des Saarländischen Tischtennisbundes Verdienste erworben, als Pressewart, Kreistrainer, Lehrwart und Klassenleiter. Als Trainer engagierte er sich in anderen Vereinen, wie Differten, Völklingen, Ensdorf, Dorf im Warndt, aber und natürlich im eigenen Verein. „In den besten Jahren hatten wir sieben Jugendmannschaften am Start, davon zwei in der höchsten saarländischen Spielklasse“, erinnert sich Philippi. Auch wenn der Verein sich regelmäßig um den Nachwuchs bemüht („Wir nehmen jedes Jahr am Kinderferienprogramm der Stadt teil, werben in den Schulen, bieten den Tischtennisführerschein für Kinder und Minimeisterschaften an.“), die Zeiten für Sportvereine mit Blick auf den Nachwuchs sind schwer geworden, weiß Philippi.

Er wirkt gleichzeitig erleichtert, dass der TTC Köllerbach bis heute immer noch drei Aktivenmannschaften mit jungen Spielern sowie vier Seniorenteams in die Wettbewerbe schicken kann. Natürlich kann er auch über lustige Begebenheiten berichten: „In den Anfangsjahren haben wir meist in kalten Kellerräumen oder auf Theaterbühnen gespielt, oft sogar unter Faschingsgirlanden oder der Weihnachtsdeko.“

Richtig abenteuerlich seien die Fahrten der Jugendmannschaften zu den Auswärtsspielen gewesen: „Meist hat uns Buben der Rudi Folz mit seiner Isetta hingefahren. Das war im Prinzip kein richtiges Auto, sondern eher ein überdachter Roller, bei dem die Tür nach vorne aufging. Man hat es auch Barockmobil, Knutschkugel oder Schlaglochsuchgerät genannt. War aber immer ein Erlebnis in der proppenvollen Karre.“ Ein Erlebnis seien auch deutschen Jugendmeisterschaften unter seiner Regie gewesen.

Und heute? „Freue ich mich auf die zahlreichen Vereinsfeste und die weitere Mitarbeit in dem jungen und hoch motivierten Vorstand, als Beisitzer beziehungsweise als Seniorensportwart“, sagt der Sportsmann Philippi.

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