Handball-Oberliga Die 3. Liga wäre kaum zu stemmen

Püttlingen · Der HSV Püttlingen hat sich zu einem Spitzenclub in der Handball-Oberliga entwickelt. Die Saison beendete er auf Rang drei. Auch in der kommenden Runde will er vorne mitmischen. Ein Aufstieg wäre finanziell aber kaum zu stemmen.

 Hans-Werner Müller (hinten, rechts) gibt nach zehn Jahren das Traineramt beim HSV Püttlingen an Miodrag Jelicic ab.

Hans-Werner Müller (hinten, rechts) gibt nach zehn Jahren das Traineramt beim HSV Püttlingen an Miodrag Jelicic ab.

Foto: Klos Horst

Große Zufriedenheit herrscht beim HSV Püttlingen über die vor drei Wochen zu Ende gegangene Spielzeit in der Handball-Oberliga. „Saisonziel war Rang vier bis sechs. Als Dritter haben wir das Ziel übertroffen“, freut sich der scheidende Trainer Hans-Werner Müller. Der 60-Jährige ergänzt: „Und das, obwohl wir während der Runde große Probleme im rechten Rückraum hatten.“ Auf dieser Position fielen dem Oberligisten nacheinander drei Spielerinnen aus: Zunächst Nathalie Wagner mit einem Kreuzbandriss. Dann die Französin Camille Frasca, die im Dezember berufsbedingt in ihre Heimat zurückkehrte. Im Frühjahr zog sich auch noch Florence Ulrich einen Kreuzbandriss zu.

Trotz dieser Probleme konnte der HSV Püttlingen überzeugen. Als Oberliga-Dritter ist er die beste weibliche Mannschaft im saarländischen Handball – vor der HSG Marpingen-Alsweiler. Der ehemalige Drittligist wurde Fünfter. Für die Püttlingerinnen war es die dritte Top-Platzierung in Folge. In den beiden Spielzeiten zuvor war der HSV Vierter beziehungsweise Dritter geworden.

Nachdem sich der HSV Püttlingen zu einem Spitzenmannschaft entwickelt hat, wäre der nächste logische Schritt, den Aufstieg ins Auge zu fassen. Doch Müller sieht das etwas anders, weil seinem Verein dafür das Geld fehlt. Er erklärt: „Um in die 3. Liga aufzusteigen, bräuchten wir ungefähr das Dreifache unseres aktuellen Budgets. Das ist für uns kaum zu stemmen.“

Das heißt aber nicht, dass der HSV Püttlingen nicht auch in der kommenden Saison wieder in der Spitzengruppe der Oberliga mitmischen möchte. Mit einem größeren Kader als in der aktuellen Spielzeit soll dieses Unterfangen angegangen werden. Und mit einem neuen Trainer. Miodrag Jelicic löst den langjährigen Übungsleiter Hans-Werner Müller, der zehn Jahre im Amt war, ab. Müller wird dem Verein erhalten bleiben und sich künftig um wirtschaftliche Belange kümmern (wir berichteten).

Jelicic, der zuletzt bis Dezember 2016 die HSG Dudweiler-Fischbach trainierte, steht in Püttlingen schon in den Startlöchern. Am 11. Juni beginnt die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Mit dabei sein werden dann auch die Neuzugänge Jessica Wagner von der HSG Bensheim-Auerbach, Michaele Both von der HSG Ottweiler-Steinbach, Charlotte Braun von der HSG Überherrn-Fraulautern und Alexandra Bos, die vom HC St. Johann kommt. Mit Fabienne Hoffmann von der HSG Ottweiler-Steinbach gibt es noch einen weiteren Neuzugang. Sie stößt wegen eines Auslandssemesters in London aber erst im kommenden September zur Mannschaft.

Nach dem Trainingsauftakt warten auf den Verein übrigens einige Höhepunkte im kommenden Sommer: Vom 15. bis 17. Juni feiert der HSV Püttlingen sein 50-jähriges Bestehen – unter anderem mit einem Beachhandball-Turnier am 17. Juni. Am letzten Juli-Wochenende reist die Oberliga-Mannschaft zu einem Vorbereitungsturnier nach London. „Das hast unser Neuzugang Fabienne Hoffmann organisiert. Unter anderem sind da Mannschaften aus Dubai. England und Frankreich mit dabei. Das wird sicher spannend“, sagt Müller.

Mit Spannung erwartet der HSV auch die DHB-Pokalauslosung Ende Juli. Für den DHB-Pokal qualifizierte sich Püttlingen durch den Saarlandpokal-Sieg an Ostermontag. Die Püttlingerinnen holten zum vierten Mal in Folge Pokal. Die Begegnung im DHB-Pokal wird am ersten September-Wochenende ausgetragen. Eine Woche danach startet die Oberliga-Saison.

www.hsv-puettlingen.de

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