Der Köllerbach in seinem natürlichen Bett

Püttlingen. Der Köllerbach schlängelt sich wieder durch das Köllertal anstatt in einem schnurgeraden Bachbett aus Beton entlangzufließen. Umweltministerin Dr. Simone Peter besuchte am Mittwoch in Köllerbach den letzten Bauabschnitt der Köllerbach-Renaturierung im Bereich der Stadt Püttlingen. Das Großprojekt der RAG Montan Immobilien GmbH ist jetzt fast abgeschlossen

 Der Köllerbach in gesamt Püttlingen wird von der RAG Montan Immobilien renaturiert, die Arbeiten sind fast abgeschlossen. Umweltministerin Simone Peter besucht die Baustelle im Stadtteil Köllerbach; von links: Bürgermeister Martin Speicher, Landschaftsplaner Lutz Hettrich und rechts Rudolf Krumm, Leiter des Büros Saar der RAG Montan Immobilien GmbH. Foto: Becker & Bredel

Der Köllerbach in gesamt Püttlingen wird von der RAG Montan Immobilien renaturiert, die Arbeiten sind fast abgeschlossen. Umweltministerin Simone Peter besucht die Baustelle im Stadtteil Köllerbach; von links: Bürgermeister Martin Speicher, Landschaftsplaner Lutz Hettrich und rechts Rudolf Krumm, Leiter des Büros Saar der RAG Montan Immobilien GmbH. Foto: Becker & Bredel

Püttlingen. Der Köllerbach schlängelt sich wieder durch das Köllertal anstatt in einem schnurgeraden Bachbett aus Beton entlangzufließen. Umweltministerin Dr. Simone Peter besuchte am Mittwoch in Köllerbach den letzten Bauabschnitt der Köllerbach-Renaturierung im Bereich der Stadt Püttlingen. Das Großprojekt der RAG Montan Immobilien GmbH ist jetzt fast abgeschlossen. Die RAG-Montan hatte schon 1998 für die Gemeinde Heusweiler eine erste Renaturierungsmaßnahme des Köllerbachs übernommen.Das Bergbauunternehmen hat aus anderen Bauvorhaben im Land die Verpflichtung zu Ausgleichsmaßnahmen. Am Köllerbach wurden solche Verpflichtungen gebündelt und in Kooperation mit allen Anliegergemeinden und den Fachbehörden auf 13 Kilometern Flusslänge umgesetzt. Der Grund des Baches ist nun wieder sandig, Tiere haben Lebensraum und die Wasserqualität ist viel besser geworden. An einigen Stellen gibt es Überflutungsflächen, die gegebenenfalls Hochwassersituationen entschärfen sollen. Steine liegen im Bachbett, und das jetzt noch im Baustellenbereich kahle Ufer wird bald zuwachsen. Die jungen Pflänzchen sprießen bereits. "Im Püttlinger Stadtpark kann man sehen, wie schnell die Renaturierung erfolgreich ist", sagte Bürgermeister Martin Speicher, der noch ein weiteres Projekt in Aussicht stellte: Am Köllerbach sollen künftig Wasserbüffel weiden. "Das ist kein Witz. Wir haben gute Erfahrungen aus dem Warndt vorliegen und wollen die nicht bewirtschafteten Grünflächen in der Nähe des Russenweges oder auch zwischen dem Trimmtreff und dem Sportplatz Köllerbach von den Büffeln beweiden lassen", schilderte Speicher. So könne der Bewuchs auf natürliche Weise niedrig gehalten werden. Auch Schafe würden eingesetzt. Der "Runde Tisch Landschaft" habe dieses Projekt schon diskutiert. Insgesamt bewerten Ministerin Peter und der Bürgermeister das Projekt positiv, denn der renaturierte Köllerbach ist eine Augenweide. Der Radwanderweg durchs Köllertal wird dadurch aufgewertet, und am Ufer entstehen neue Aufenthaltsbereiche für die Bürger. "Die Grundstückseigentümer im Uferbereich haben uns sehr unterstützt", lobte Speicher. Einige hätten der RAG völlig freie Hand bei der Umgestaltung des Bachlaufs gegeben. Die Bagger haben noch ein paar Tage zu tun, und im Bereich Riegelsberg ist noch eine Lücke bei der Renaturierung. Bis 2013 soll der Köllerbach wieder eine vielfältige Naturlandschaft sein, sagte Projektleiter Rudolf Krumm von der RAG zu. Es seien für die Arbeiten ausschließlich saarländische Firmen beauftragt worden.

Auf einen BlickWo gebaut wurde: Nach Abschluss aller Bauarbeiten in 2013 soll an dem Bach in den Anrainergemeinden Völklingen (auf einer Gewässerstrecke von rund 1,5 Kilometern), Püttlingen (5,3 km), Heusweiler (4,2 km) und Riegelsberg (2 km) wieder eine vielfältige Naturlandschaft mit standortgerechten Pflanzen und Bäumen entstanden sein.Was es kostete: Die Bündelung "ökologischer Ausgleichsmaßnahmen" für das Renaturierungs-Projekt entsprechen einer Summe von über 3,15 Millionen Euro, so die RAG. Rund 40 Prozent der Gelder stammen vom Landesbetrieb für Straßenbau, weitere Mittelgeber sind das Wasser- und Schifffahrtsamt Saarbrücken, der Entsorgungsverband Saar, die Evonik Power Saar GmbH und die Firma Lidl. Umwelt- und Wirtschaftsministerium des Saarlandes förderten zusätzliche Maßnahmen mit 720 000 Euro an Steuermitteln. red

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