Der Frühling verwöhnte das Köllertal mit Sonne und Wärme

Nur drei Jahre nach dem Rekord-Frühling wurde das Köllertal auch in diesem Jahr im Frühling über alle Maßen mit Sonne und Wärme verwöhnt. Damit erlebten wir das drittwärmste Frühjahr meiner 25-jährigen Messreihe bei einem Mittelwert von 10,5 Grad – knapp hinter 2007 mit 10,8 Grad und 2009 mit dem Rekord von 10,9 Grad.

Die Kehrseite des sonnigen Hochdruckwetters war jedoch die extreme Trockenheit, so dass der Frühling mit einer Regensumme von 128 Litern auf den Quadratmeter - das entspricht nur 63 Prozent des Solls - direkt hinter 2011 und 1996 als trockenes Frühjahr rangiert.

Nachdem März und April sehr trocken waren, konnte ein leichter Niederschlagsüberschuss im Mai letztendlich das große Defizit wenigstens etwas verringern. Der Lenz bot diesmal ein komplettes Kontrastprogramm zum Vorjahr, als der Frühling unterkühlt und sehr nass verlaufen war. Außergewöhnliche Frühlingswärme bestimmte den März und April, während der Mai durchschnittlich temperiert war.

Durch den viel zu milden Winter, der ein Totalausfall war, und diese frühe Wärme war auch die Natur im Frühling entsprechend ihrer Zeit um viele Wochen voraus. Beispielsweise blühten Raps und Apfelbäume in Eiweiler so früh wie nie zuvor. Die Sonne machte zahlreiche Überstunden und schien mit 576 Stunden gut 20 Prozent häufiger als üblich, wobei der März einen großen Anteil daran hatte, denn die Sonne lachte im März sogar noch länger als im Mai. Dem Rekord-Sonnen-März mit 214 Stunden ist es zu verdanken, dass der Frühling derart sonnenscheinreich war.

Die Großwetterlage stellte sich zu Märzbeginn vollständig um, das bisherige Muster mit den Tiefdrucklagen, die das milde Winterhalbjahr bestimmt hatten, wurde durch eine hochdruckgeprägte Wetterlage abgelöst. Im März dominierte eine anhaltende Schönwetterperiode, die zu 15 heiteren Tagen führte. Die Serie der Hochdruck-Herrschaften, angefangen mit Guido, über Helmut, Ingo, Johannes, Kai bis Linus, verwöhnten uns mit einem wahren Bilderbuch-Frühling und sorgte auch für die große Trockenheit. Mit 19 Grad wurde am 9. März ein neuer Temperatur-Rekord für die erste März-Dekade aufgestellt. In der Folge wurde häufig die 20-Grad-Marke erreicht, und gegen Monatsende stieg das Quecksilber bis 22 Grad. Mit lediglich 11,3 Liter Regen auf den Quadratmeter war die Niederschlagsausbeute äußerst gering. Durch eine ausgeprägte Südströmung, die zu Aprilanfang die Temperaturen bis 23 Grad ansteigen ließ, befand sich Saharastaub in der Luft über Mitteleuropa, die zu einer milchigen Trübung des Himmels führte. Auch im April setzten sich Hochdruckwetter und Trockenheit weiter fort. Innerhalb von vier Wochen fiel vom 25. März bis 23. April nur 0,8 Liter Regen . Erst gegen Monatsende verhinderten Niederschläge, dass es einen neuen April-Rekord gab, dennoch fiel mit 20 Liter nur ein Drittel des Monatssolls. Kaltlufteinbrüche wie sie eigentlich typisch für den April sind, fanden nicht statt. Auch der April verlief deutlich zu warm. Damit setzte sich der Trend zu fast schon frühsommerlichen Hochdrucklagen nun schon zum fünften Mal seit 2007 fort, vom launischen Aprilwetter fehlte jede Spur. Zum Start in den Mai änderte sich die Großwetterlage, die dringend benötigten Regenfällen beendeten zumindest vorläufig die Trockenheit. Gleich am Maifeiertag zogen starke Regengüsse mit Blitz und Donner übers Land. Nach einem Hoch-Intermezzo übernahm eine atlantische Westlage mit Wind und Regen die Regie bis Monatsmitte. Dabei kühlte es im Vergleich zu den warmen Vorwochen spürbar ab auf 10 bis 15 Grad. Zu Beginn der zweiten Maihälfte wurde es rasch wärmer bei Temperaturen bis 26 Grad, ehe der Mai in seiner letzten Dekade wechselhafter mit Regen und Schauern wurde.

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