„Das war schon 'ne coole Sache“

Püttlingen · Karoline Bitterns Opa hat den HSV Püttlingen gegründet. Wenig verwunderlich, dass auch Karoline ein wichtiger Bestandteil des Vereins ist. Zumal sie viel Erfahrung im Handball sammeln konnte. Die soll auch im Spiel gegen Mainz helfen.

 Karoline Bittern steigt im Trikot ihres Püttlinger Heimatvereins im Spiel gegen Sobernheim zum Sprungwurf hoch. Foto: Klos

Karoline Bittern steigt im Trikot ihres Püttlinger Heimatvereins im Spiel gegen Sobernheim zum Sprungwurf hoch. Foto: Klos

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Der Opa hat den Verein gegründet, die Oma sitzt auf der Tribüne, der Papa ist Trainer und Schwester Marion Mitspielerin - wenn Karoline Bittern, die bis 2015 Karoline Müller hieß, für ihren Verein, Handball-Oberligist HSV Püttlingen , aufläuft, ist das eine richtige Familienangelegenheit. Mit sechs Jahren hat sie in Püttlingen angefangen. Und heute ist sie fester Bestandteil der Mannschaft. "Ich war lange im Vorstand, habe Jugendmannschaften trainiert und habe auf dem Platz auf jeden Fall eine Führungsrolle inne", sagt Bittern: "Ich denke, dass ich durch meine Erfahrung das Spiel lenken kann und auch mal Ruhe rein bringe und Verantwortung übernehme, wenn es nicht läuft - das tut der Mannschaft gut."

Die Erfahrung, von der die 31-Jährige spricht, kann sich sehen lassen: 2004, mit 19, verließ sie Püttlingen und schloss sich der DJK Marpingen an, mit der sie in die 2. Liga aufstieg. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein: Zwei Jahre bemühte sich der bayrische Erstligist Rhein-Main-Bienen vergebens um die Dienste des Talents, bis sie 2007 nach langem Hin und Her endlich zusagte. "Das war schon 'ne coole Sache", erinnert sie sich schmunzelnd an Spiele wie die in der 8000 Zuschauer fassenden Arena in Leipzig: "Da waren natürlich ein paar tolle Erlebnisse dabei, die ich auf keinen Fall missen möchte. Aber wenn ich daran denke, dass ich oft um fünf Uhr morgens im Krafttraining sein musste - das würde ich heute nicht mehr wollen."

In der 1. Liga war Bittern meist Ersatzspielerin, die wichtigeren Spiele bestritt sie in der 2. Liga in Marpingen und später bei der SG Kirchhof und dem TV Mainzlar. "Es war eine schöne Zeit mit vielen Höhen und Tiefen", resümiert Bittern ihre sechs Jahre im deutschen Handball-Scheinwerferlicht, die sie endgültig hinter sich gelassen hat. Stattdessen konzentriert sich die Grundschullehrerin auf ihr Privatleben im Saarland sowie ihre Rolle in ihrem Heimatverein, wo sie in dieser Saison wieder zu den Leistungsträgerinnen und Garantinnen für den Erfolg gehört.

Der HSV ist nach starker Hinrunde Tabellendritter und erwartet im ersten Heimspiel des Jahres am Sonntag um 16 Uhr die SG Mainz-Bretzenheim II. "Im Hinspiel haben wir nur Unentschieden gespielt - jetzt müssen wir eine Schippe drauflegen. Bretzenheim hat viele junge Spielerinnen, die sind wild und heiß. Da wird jedes Tor wichtig", sagt Karoline Bittern - und wird dank ihrer Erfahrung wohl auch selbst für Treffer sorgen.

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