Millionen-Investition Das stärkt Püttlingen als Klinik-Standort

Püttlingen · Knappschaft investiert – voraussichtlich mit Unterstützung des Landes – etwa 30 Millionen Euro ins Krankenhaus.

 Die Knappschafts-Klinik in Püttlingen mit dem Schwesternhaus (links) soll für 30 Millionen Euro fit für die Zukunft gemacht werden.

Die Knappschafts-Klinik in Püttlingen mit dem Schwesternhaus (links) soll für 30 Millionen Euro fit für die Zukunft gemacht werden.

Foto: Andreas Engel

Die Stadt Püttlingen wird in den kommenden Jahren als Klinik-Standort noch weiter gefestigt, denn die Knappschaft wird hier – voraussichtlich mit Unterstützung des Landes – etwa 30 Millionen Euro investieren, was nicht zuletzt auch den Patienten zugute kommen soll. Auch grundlegende Änderungen sind geplant, insbesondere im Erdgeschoss und auch dadurch, dass insbesondere die – auch fürs Knappschaftsklinikum in Sulzbach zuständige – Verwaltung in das ehemalige Schwesternhaus umzieht, wodurch der bisherige Verwaltungsbereich frei wird für medizinische Belange.

Wir sprachen mit der stellvertretenden Geschäftsführerin Andrea Massone über die in den kommenden Jahren anstehenden Neuerungen. Allein in den Bereich der zentralen Notaufnahme – „die ist im Moment auch schon sehr hoch beansprucht“, so Massone – werden rund 5,5 Millionen Euro investiert, was zum einen die Aufnahme für Patienten und Notärzte vereinfachen soll, zum anderen auch im Zusammenhang mit dem neuen Traumazentrum für Schwerstverletzte zu sehen ist (die SZ berichtete), die in die Klink gebracht werden.

Letztlich soll das ganze Erdgeschoss so umstrukturiert werden, dass alle Patienten – mit kürzeren Wegen als bisher – zentral in die verschiedenen Bereiche gelenkt werden, nämlich entweder in die Notaufnahme oder in die stationäre Behandlung oder zum ärztlichen Bereitschaftsdienst. „Der Weg des Verletzten steht dabei im Mittelpunkt“, sagt die kaufmännische Direktorin. Als Weiterentwicklung ist dann auch daran gedacht, dass die Klinik als so genannte Portalpraxis fungiert, die mit niedergelassenen Ärzten zusammenarbeitet und Patienten gegebenenfalls an die jeweiligen Praxen vermittelt.

Und der Zeitrahmen? Andrea Massone betont, dass alle hier genannten Daten auch davon abhängig sind, ob und wie es Förderungen durch das Land gibt – ohne Zuschüsse müsse man für einzelne Projekte längere Zeiträume einplanen.Die Umgestaltung von Notaufnahme und Erdgeschoss solle aber möglichst 2019/2020 vollzogen werden.

Ein zweite Großinvestition steht, mit knapp 8,7 Millionen Euro, im Bereich der Intensiv-Medizin an: Die Patientenzimmer der Intensivstation (mit zwölf Beatmungsplätzen) werden größer und drei Abteilungen, die sich gegenseitig ergänzen, werden auf eine gemeinsame räumliche Ebene verlegt, um so die Versorgung zu vereinfachen und damit zu verbessern: die Intensivabteilung selbst, der „Intermediate Care“-Bereich (eine Bindeglied zwischen Intensiv- und normalen Stationen, in dem die Patienten noch besonders überwacht werden) und die so genannte Stroke Unit für die schnelle Versorgung von Schlaganfall-Patienten. Unterm Strich bedeuten die Investitionen im Intensivbereich, die möglichst bis 2025 abgeschlossen sein sollen, auch eine gesteigerte Überwachung-Kapazität.

Eine weitere Investition betrifft den OP-Bereich: Bisher sind die sieben Operationssäle und ein weiterer Saal speziell für endoskopische Eingriffe und die Gefäßmedizin auf drei Ebenen verteilt. Liegen künftig alle auf einer Ebene, werden die Wege kürzer, die gesparte Zeit kann für Operationen eingesetzt werden – die Planung soll Ende 2019 beginnen.

Umgestaltet wird auch der Bereich der Geriatrie, also der Behandlungsbereich speziell für ältere Menschen. Hintergrund: In Püttlingen gibt es besonders viele Eingriffe im Bereich der Endoprothetik, insbesondere Hüftgelenks-Prothesen werden oft eingesetzt.

Allein im vorigen Jahr waren es etwa 750 Eingriffe dieser Art. Aber gerade in diesem Bereich handelt es sich häufig um ältere Patienten, so dass auch – seit Anfang April – Schritt für Schritt die an die Neurologie angegliederte Gereatrie ausgebaut wird; das Ziel ist eine „geriatrische Komplettbehandlung“.

Für all die geplanten Maßnahmen, die auch zu einem Anstieg der Betten von 371 auf etwa 400 führen, braucht man natürlich Platz, und so soll das nahe der Klinik gelegene ehemalige Schwesternwohnheim für 4,6 Millionen Euro saniert werden, damit dort, Abschnitt für Abschnitt, die Verwaltung und weitere nicht direkt medizinische Abteilungen einziehen können, während die bisherigen Verwaltungsbereiche dann medizinischen Belangen zur Verfügung stehen. So soll hier etwa die Onkologie ihr neues Zuhause finden.

 Andrea Massone, stellvertretende Geschäftsführerin der Püttlinger Klinik.

Andrea Massone, stellvertretende Geschäftsführerin der Püttlinger Klinik.

Foto: Klinikum Sulzbach

Für die entsprechende Umgestaltung und den Umzug sind nochmals etwa 1,5 Millionen Euro vorgesehen, die Planung soll Ende des Jahres anlaufen. „Unterm Strich“, betont Massone, „wird die Struktur des Krankenhauses auf den neuesten Stand gebracht“.

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