Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen Selbsthilfegruppen haben neuen Förderer

Püttlingen · Experte in eigener Sache werden, Patientenrechte wahrnehmen: Neues Projekt ergänzt die Medizin.

 Anna Maria Strauß   Foto: Knappschaft

Anna Maria Strauß Foto: Knappschaft

Foto: Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen

„Wir brauchen Sie, liebe Selbsthilfegruppen!“ Unter dieses Motto stellte Anna Maria Strauß ihren Vortrag im Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen. Dort ging das saarlandweite Projekt „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ an den Start. Hintergrund: Mehr und mehr setze sich die Erkenntnis durch, dass Selbsthilfegruppen als Bindeglied zwischen Krankenhaus, Arzt, Reha und Pflegedienst einerseits sowie den Patienten selbst und ihren Angehörigen andererseits eine wichtige Ergänzung zur klassischen Medizin darstellen. Besonders für die Zeit nach der Entlassung seien Hinweise auf Hilfsmöglichkeiten, etwa bei schweren Erkrankungen, unerlässlich.

Die Auftaktveranstaltung fand großes Interesse: 20 saarländische Selbsthilfegruppen waren vertreten, darunter die Rheumaliga, der Landesverband der Kehlkopfoperierten, die Selbsthilfegruppen  Eierstockkrebs, Chronischer Tinitus und Diabetesberatung  sowie die Anonymen Alkoholiker. Hinzu kamen Vertreter der Knappschaft, des DRK und die Landesbehindertenbeauftragte. Gesteuert wird das Projekt von Saarbrücken aus. Darum kümmern sich das Püttlinger Knappschaftsklinikum sowie die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland (KISS). Sie orientieren sich an den Vorgaben einer bundesweit arbeitenden Informationsstelle für Selbsthilfegruppen.

Referentin Strauß erläuterte die Ziele und Aufgabenfelder. Knapp ausgedrückt: „Es geht um die Information und Beratung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen mit chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankungen.“ Angestrebt werde eine Vernetzung der Selbsthilfegruppen, die Kooperation mit allen Akteuren im Gesundheits- und Sozialsystem, die Unterstützung von Gründungsinitiaven und bereits bestehender Selbshilfegruppen, aber auch das Aufdecken von Versorgungslücken oder gar Missständen sowie die Mitwirkung bei Modellvorhaben und mehr. Erstrebenswerte Ziele seien insbesondere das Stärken der Betroffenen-Kompetenz („Experte in eigener Sache werden“), zudem das Befähigen dazu, seine Patientenrechte auch wahrzunehmen und nicht zuletzt die wirksame Öffentlichkeitsarbeit.

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