Köllertaler Wandermarathon Das Köllertal neu entdecken

Püttlingen · Tempo oder Genuss? Beim Wandermarathon am Sonntag erlebten 90 Teilnehmer Püttlingen als Stadt im Grünen.

 Beim Abmarsch der Marathon-Wanderer in Köllerbach. Hinten links, im grünen Anorak und mit Hund an der Leine, ist Manuel Andrack zu sehen.

Beim Abmarsch der Marathon-Wanderer in Köllerbach. Hinten links, im grünen Anorak und mit Hund an der Leine, ist Manuel Andrack zu sehen.

Foto: Walter Faas

Am frühen Sonntagmorgen. „Wetter ist ideal. Leichtes Schuhwerk. Der Hund ist bereit. Freuen wir uns auf diese schöne Strecke!“ Sagt Manuel Andrack, bekannter Wanderautor, der Mann lebt in Köllerbach. 90 Mitmenschen machen sich auf, zum 2. Köllertaler Wandermarathon. Eine große Gruppe, im geschlossenen Verband, macht sich gemeinsam auf den Weg. Zunächst jedenfalls. Nach der ersten Rast, beim Sprenger Holzhauerhaus, zieht sich der Tross mehr und mehr auseinander, je nach Kondition. Andrack schlägt eine klitzekleine Alternative vor, „ein regelrechter Abenteuerweg“. Gelbe Kreide auf den Wegen und kleine Hinweistafeln an den Bäumen zeigen die offiziell vorgeschlagene Strecke, sie ist herrlich an diesem leicht kühlen, aber trockenen Frühsommertag. „Bei Hitze wär’s weniger schön. So ist’s ideal“, freut sich Beate Schuler. Monika Eichenwald von den „Piddlanga Pädches Dräda“ genießt Privilegien, wird bedient vom eigenen Gatten im „Service Team“, der unterwegs mit Getränken wartet. Ansonsten gilt: Gespräche führen, Gemeinsamkeiten entdecken, neue Witze erzählen, Anekdoten berichten, gemeinsam die Natur genießen. „Der Weg ist ebenso schön wie lang“, resümiert bereits früh Teilnehmer Werner Max Motsch, ein Püttlinger, „der längst nicht alle Ecken dieses tollen Weges gekannt hat“.

Die Beschilderung stimmt, die Verpflegung auch. Ungefähr alle fünf Kilometer gibt’s Getränke, Bananen, Äpfel, Müsliriegel, Magnesium-Kautabletten. Hier ein Foto, da ein Foto! Mal eilen die Pädches Dräda voran, mal marschieren sie hinterher. „Uuups! Nicht aufgepasst!“ Unser Mitarbeiter, auf Selbsterfahrungs-Reportage, verläuft sich am Simschelweiher. Dreht eine „Ehrenrunde“ um das Völklinger Stadion. Das verlängert die Strecke um einen Kilometer. Beine brennen, Füße schmerzen, Hüfte zwickt, Schulter tut weh? Nicht bei jedem! Anton Barzen, ältester Teilnehmer des Wandermarathons, ist 86 Jahre jung und nimmt, vollkommen unbekümmert, den steilen Anstieg (und damit die deutlich längere Strecke) vom Kontrollpunkt Heidstock hoch zur Ritterstraße bis hinaus nach Walpershofen in Angriff: „Als ehemaliger Marathonläufer muss man das können“, lautet sein Kommentar. Seine Begleiter, Alexander Bothe aus Dittersbach/Hessen und der Sohnemann Roland Barzen aus Ludwigshafen am Rhein, freuen sich am schönen Tag: „Super Landschaft, wie Urlaub!“ Hildegard Groß, mit Hündin Nuna, legt einen strammen Endspurt hin, auf dem Radweg beim Völklinger Eberbachbad zum Start- und Zielpunkt beim Turnerheim Köllerbach. Hier findet, wie praktisch, der „Tag im Grünen“ statt, mit Prosecco, Hugo, Bier, Wein, Kaffee und Kuchen, den bekannten saarländischen Grillgerichten. Groß: „Der Hund ist platt. Bei mir geht’s. Jetzt warte ich auf meinen Mann und die Kinder, die noch unterwegs sind.“

Das Warten fällt kurzweilig aus, beim erwähnten kulinarischen Angebot, beim Fachsimpeln, beim Abholen von Urkunde und Finisher-Medaille. „Nächstes Jahr bin ich mit von der Partie. Die Stimmung hier gefällt mir“, nimmt sich Besucher Elmar Hector vor.

 Monika Eichenwald von den „Piddlanga Pädches Dräda“.

Monika Eichenwald von den „Piddlanga Pädches Dräda“.

Foto: Walter Faas
 Alexander Bothe, Anton Barzen und Roland Barzen (von links) machten mit beim 2. Köllertaler Wandermarathon.

Alexander Bothe, Anton Barzen und Roland Barzen (von links) machten mit beim 2. Köllertaler Wandermarathon.

Foto: Walter Faas

Bleibt nachzutragen, dass die Stadt Püttlingen als Veranstalter exakt 90 Teilnehmer registriert hat, von denen 44 Wanderer die lange Strecke über 40 Kilometer erfolgreich bewältigt haben, mit Teilnehmern aus dem ganzen Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Lothringen.

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