Damit erst gar keine Spannungen entstehen

Püttlingen · Noch steht Püttlingen recht gut da, soweit es den Wohnraum für Flüchtlinge betrifft. Und da die Stadt bei der Aufnahme „über dem Schnitt“ liegt, steht auch nicht zu befürchten, dass Hallen belegt werden müssen.

Regelmäßig will sich der Püttlinger Stadtrat über die aktuelle Flüchtlingssituation informieren lassen. So auch bei der jüngsten Sitzung im Technischen Rathaus in Köllerbach. Bürgermeister Martin Speicher als Sitzungsleiter erläuterte die aktuelle Situation. 169 Zuweisungen seien es zum Stichtag, dem Sitzungstag am vergangenen Mittwoch gewesen. "Damit liegen wir über dem Schnitt", kommentierte Speicher diese Zahl. Bis Ende Februar sehe sich die Verwaltung derzeit gerüstet, um die noch folgenden Flüchtlinge aufzunehmen. "Außer die Zahl steigt noch einmal extrem an", so der Bürgermeister, der in den nächsten Monaten mit etwa 80 weiteren Neuankömmlingen aus dem zentralen Aufnahmelager rechnet.

"Über dem Schnitt" im Vergleich zu anderen Gemeinden zu liegen, beweise nicht nur die große Hilfsbereitschaft und Leistungsfähigkeit Püttlingens. Der Schnitt wird dann entscheidend, wenn die Landesregierung die Kommunen in die Pflicht nimmt, die unter dem Strich stehen. Und dann womöglich darauf drängt, dass die Gemeinden mit relativ wenigen Flüchtlingen Zuwanderer in öffentlichen Hallen unterbringen. "Eine Unterbringung in Schulsporthallen oder sonstigen großflächigen Sammelunterkünften ist vor allem aus humanitären Gründen möglichst zu vermeiden", kann die Verwaltung also guten Gewissens in die Vorlage für den Stadtrat schreiben.

Weitere Grundsätze im vom Stadtrat angenommenen Beschlussvorschlag: Werden weitere Wohnungen angemietet, sei vor allem im Hinblick auf die Bausubstanz auf eine menschenwürdige Unterbringung zu achten. Langfristig sei an dem Ziel der dezentralen Wohnraumversorgung von Zuwanderern festzuhalten. Alle Planungen seien darauf auszurichten, dass soziale und gesellschaftliche Spannungsfelder erst gar nicht entstehen.

Vorübergehende Bleibe

Im Zusammenhang mit der Wohnraumversorgung für Flüchtlinge hat der Stadtrat weiterhin beschlossen, dass die stadteigene Wohnung im Gebäude Völklinger Straße 19 schnellstmöglich herzurichten ist und dass die Verwaltung ihre Bemühungen, privaten Wohnraum anzumieten, noch verstärken soll. Der Kauf weiterer Immobilien sei zu prüfen, auch mit der Woge-Saar soll über den Ankauf weiterer Immobilen verhandelt werden.

Zudem soll die Verwaltung lokale Erstaufnahmezentren einrichten, um neu ankommende Flüchtlinge vorübergehend unterbringen zu können, bis geeigneter Wohnraum bereit steht. Eine solche vorübergehende Bleibe könnte in der Begegnungskirche Oberwies oder auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei entstehen. Weiterhin solle die Stadt den Bau von Mehrfamilienhäusern in der Eisenbahnstraße und In der Schäferei in Angriff nehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort