Bruchfeste Keramik ersetzt Knochen

Püttlingen. Das Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen lädt zu einem Informationsabend zum Thema "künstliches Hüftgelenk" ein: Am Donnerstag, 16. August, 18 Uhr, spricht Dt. Thomas Siebel, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, insbesondere über sogenannte Kurzschaft-Hüftprothesen

Püttlingen. Das Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen lädt zu einem Informationsabend zum Thema "künstliches Hüftgelenk" ein: Am Donnerstag, 16. August, 18 Uhr, spricht Dt. Thomas Siebel, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, insbesondere über sogenannte Kurzschaft-Hüftprothesen. In der Ankündigung heißt es: "Seit vier Jahren werden in der Püttlinger Orthopädie zementfreie Hüft-Kurzschaftprothesen vom Typ Fitmore eingebaut. Über 50 verschiedene Schaftvarianten ermöglichen es, dass sich die ursprüngliche individuelle Anatomie des Patienten wiederherstellen lässt." Da diese Hüftprothese zudem verhältnismäßig klein sei, könne eine Operationstechnik angewandt werden, bei der weder Sehnen noch Muskeln abgelöst werden müssten; "aus diesem Grund können die Patienten bereits ab dem ersten Tag das Bein voll belasten. Dieses neue OP-Verfahren praktizieren nur wenige endoprothetische Zentren in Deutschland", so die Pressemitteilung der Klinik.

Die Orthopädie im Püttlinger Krankenhaus habe sich bereits vor einigen Jahren auf den Einbau von künstlichen Knie- und Hüftendoprothesen spezialisiert, inzwischen würden pro Jahr über 1000 sogenannter Endoprotheseneingriffe vorgenommen.

Durch die Vielzahl der angebotenen Schaftvarianten könne die individuelle Anatomie des Patienten noch exakter als bisher wiederhergestellt werden, sagt Chefarzt Dr. Thomas Siebel. "In letzter Konsequenz", so Siebel, "ist damit ein Neuerlernen des Laufens, was die Reflexverschaltung der Muskulatur anbelangt, nicht nötig, da die Winkelverhältnisse und damit die Bewegung des Hüftgelenkes praktisch identisch bleiben."

In Püttlingen werde grundsätzlich eine "Keramik/Keramik-Gleitpaarung" gewählt, heißt: Die im künstlichen Hüftgelenk aufeinanderstoßen Teile (Hüftkopf und Innenteil der Hüftpfanne) bestehen beide aus einer bruchfesten Spezialkeramik, die man "theoretisch auch mit dem Hammer bearbeiten" könne, ohne dass sie splittert.

Die Keramik/Keramik-Variante sei zwar sicher "die teuerste, aber auch die verschleißärmste", so Dr. Siebel - gerade Verschleiß, beziehungsweise Abrieb könnten dazu führen, dass ein Implantat irgendwann gewechselt werden muss.

Der Einbau eines Kurzschaftes erfolge zudem minimal-invasiv: Der Operateur bahne sich an dem auf einem speziellen OP-Tisch gelagerten Patienten den Weg zum Gelenk durch anatomisch vorgegebene Muskellücken. Daher würden keine Sehnen oder Muskeln durchtrennt. Die Patienten verlören somit weniger Blut und hätten nach dem Eingriff weniger Schmerzen. Die Muskelfunktion könne auch deutlich schneller wiederhergestellt werden als bei bisherigen Standardverfahren.

Je genauer die ursprünglichen anatomischen Verhältnisse durch das Implantat rekonstruiert werden, desto besser ist in der Regel auch das Ergebnis für den Patienten. Auch beim Hüftgelenkersatz treffe die Alltagsweisheit zu: "Was besser passt, funktioniert in der Regel auch besser." red

Die Info-Veranstaltung ist am Donnerstag, 16. August, 18 Uhr, im Konferenzraum des Dachgeschosses im Krankenhaus Püttlingen.

Foto: Klinik

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