Blumenpracht weckt Schwarzwaldgefühle
Herchenbach · Ihre Liebe zu Pflanzen lebt Rosi Kockler mit Ehemann Jürgen in ihrem Haus in Herchenbach aus. Blickfang im Vorgarten ist eine alte Pferdekutsche, natürlich üppig bepflanzt.
Schon als Kind hat Rosi Kockler ihre Leidenschaft für Blumen und die Natur entdeckt. "Am liebsten hätte ich in einem Hotel im Schwarzwald oder in Tirol gearbeitet, wo üppige Geranien an den Balkonen hängen", erinnert sich die gebürtige Riegelsbergerin. Aber ihre Eltern hatten ein Geschäft in Riegelsberg. Beruflich war ihr Weg damit vorgezeichnet. Doch ihre Liebe zu Pflanzen, die sie von ihrem Vater Karl-Heinz Weissmann geerbt hatte, lebt die heute 64-Jährige mit ihrem Mann Jürgen in ihrem Haus in Herchenbach aus.
Sobald im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen ihre Nase kitzeln, bepflanzt Rosi Kockler ein Sammelsurium von Pflanzgefäßen. Da sie das Haus der Großeltern ihres Mannes bewohnen, haben sich alte Milchkannen, Sandsteintröge, Butterfässer und Balkonkübel über ein ganzes Jahrhundert angesammelt, die allesamt herrliche Herbergen für ihre Blumenlust bieten.
Mittelpunkt und absoluter "Hingucker" ihres rund 500 Quadratmeter großen Vorgartens ist eine ausgediente Pferdekutsche. "Als ich diese Kutsche einst an der Bäckerei Feld in Walpershofen gesehen habe, war es um mich geschehen", erinnert sich Rosi Kockler.
Schneller mit Rasentraktor
"Ich habe sie dem Besitzer Volker Feld abgekauft. Und sowie das Wetter es zulässt, haben mein Mann und ich die Kutsche im Vorgarten aufgestellt und üppig mit Fuchsien, Geranien, Petunien und Männertreu bepflanzt." Im Herbst fand die Kutsche einen sicheren Unterstand in der Garage. Seit sich Familie Kockler ein Cabrio angeschafft hat, bleibt die Kutsche auch im Winter im Garten. Mit viel Liebe restaurierte Jürgen Kockler das Teil, doch mittlerweile sieht man der Kutsche einige witterungsbedingte Verschleißerscheinungen an. Doch dank der Blumenpracht fällt abgeblätterte Farbe am Holzrahmen gar nicht auf.
Während sich Rosi Kockler im Vorgarten "austobt", ist der Garten hinterm Haus das Revier des Hausherren. Über 2000 Quadratmeter Fläche wollen gehegt und gepflegt werden. "Früher standen hier mal über 50 Obstbäume", erzählt der 54-Jährige. "Mein Vater und mein Großvater haben manch edles Schnäpschen daraus gebrannt. Doch im Laufe der Jahre haben wir die Bäume gefällt, nur noch einige Kirsch-, Apfel- und Nussbäume sind da." Den großzügigen Rasen hat Kockler jahrelang "von Hand zu Fuß" gemäht. "Damit war ich zwei, drei Tage beschäftigt. Heute habe ich einen Rasentraktor, damit schaffe ich es in zwei, drei Stunden."
Dass die Familie Kockler im Sommer nicht auf die Idee kommt, in Urlaub zu fahren, ist verständlich. "Wir fühlen uns wie im Schwarzwald , wenn alles um uns herum blüht. Außerdem müssen die Blümchen ja auch täglich gegossen werden", betont das Ehepaar.