Bequem und sicher in den Bus

Püttlingen · Nach neunmonatiger Bauzeit ist jetzt der Zentrale Omnibusbahnhof in Püttlingen eingeweiht worden. Das rund 1,4 Millionen Euro teure Projekt wurde termingerecht fertig. Die Stadt trage 400 000 Euro der Kosten, sagte Bürgermeister Speicher.

 Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Püttlingen bietet vier Bussen gleichzeitig Platz. Foto: Jenal

Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Püttlingen bietet vier Bussen gleichzeitig Platz. Foto: Jenal

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Die Musik passte zum Anlass. Saxofonistin Norma Frank und Pascal Scholtz am Piano, beide von der Musikschule Püttlingen , spielten "Bus Stop" von den Hollies - zur Eröffnung des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) in der Köllertalstadt. Bürgermeister Martin Speicher (CDU ) strahlte mit der Sonne um die Wette und sagte: "Was lange währt, wird richtig gut. Der Busbahnhof hat eine herausragende Bedeutung für Püttlingen . Er hat aber auch eine längere und bewegte Geschichte, die mit dem heutigen Tag abgeschlossen ist."

Im März 2002 sei das "Nahverkehrskonzept für das Köllertal" entwickelt worden, im Hinblick auf die Busanbindung an die Saarbahn. Die Idee wurde geboren, einen zentralen Umsteigeplatz in der Stadtmitte zu schaffen mit dem Ziel, die Haltestellen im Püttlinger Zentrum an einer Stelle zu konzentrieren.

Bis zum Spatenstich im November 2014 waren jedoch viele Hürden zu nehmen. Nicht leicht zu lösende Grundstücksfragen hatten dafür gesorgt, dass die Verwirklichung des Projektes auf sich warten ließ. Planänderungen kamen hinzu. "Es gab auch Phasen, in denen aus finanziellen Gründen das Projekt kurz vor der Streichung stand", betonte Speicher.
Mit Videoüberwachung

Vergangenheit. Jetzt hat Püttlingen endlich seinen Busbahnhof mit ovalem Dach und automatischer Anzeigetafel. Vier Busse können dort gleichzeitig halten, in den Bereichen A bis D. Die Anlage ist behindertengerecht ausgestattet, für Menschen mit Geh- und für Menschen mit Sehbehinderung. Seit Samstag ist der ZOB in Betrieb. Damit werde Busfahren in Püttlingen attraktiver - weil das Umsteigen einfacher ist als zuvor - und auch sicherer, meinte der Rathauschef. Weil das gefährliche Halten und Wenden der Busse auf der Fahrbahn wegfalle. Und so werde auch der Verkehrsfluss in der Innenstadt deutlich verbessert, fügte Speicher hinzu.

Die Kosten des Projektes mit Planung, Grundstückserwerb, Gutachten und Bauausführung bezifferte er auf rund 1,4 Millionen Euro . Zwei Drittel der Planungskosten (rund 150 000 Euro ) finanziere das Innenministerium aus Steuermitteln über das Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren". Drei Viertel der reinen Baukosten (rund 840 000 Euro ) bezuschusse das saarländische Wirtschafts- und Verkehrsministerium aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes. Der Eigenanteil der Stadt an den Gesamtkosten betrage 400 000 Euro .

Nach Speicher traten bei der Einweihung am Freitag die "Fördergeldgeber" ans Mikrofon - und fassten sich angesichts brütender Hitze erfrischend kurz. "Ich habe Hunger und Durst", sagte Innenminister Klaus Bouillon (CDU ). Als er den neuen Busbahnhof sah, habe er gedacht: "Wow, das ist eine deutliche Aufwertung der Stadt Püttlingen ." Getreu dem Grundsatz "Staatssekretäre sollten nicht länger reden als Minister", sagte Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke (SPD ): "Hier klebt noch kein Kaugummi auf dem Boden. Ich hoffe, das bleibt auch so." Was Bürgermeister Speicher zu einer Warnung an "Vandalen" veranlasste: "Der Busbahnhof hat eine moderne Videoüberwachung."

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