Neues Beweidungsprojekt in Püttlingen Die Schwarzen Schafe des Köllertals
Püttlingen · Neues Nabu-Beweidungsprojekt an der Püttlinger Bergehalde Viktoria.
In Püttlingen wird man künftig „Schwarze Schafe“ nicht nur in Menschen-Familien finden: Drei Exemplare der aus der Alpenregion stammenden Schwarzen Bergschafe, die zu den bedrohten Haustier-Rassen gehören, weiden jetzt im Naturschutzgebiet „Bergehalde Viktoria“. Das neue Beweidungsprojekt – es gibt ja schon einige in Püttlingen – startete nach etwa einem Jahr Planung und Grundstücksverhandlungen.
Ziel des Projektes, so Hans-Joachim Schmidt, Vorstandsmitglied im Nabu Köllertal, ist es, das Naturschutzgebiet zu erhalten, zu pflegen und auf diesen Flächen die Artenvielfalt zu sichern. Als „Schlüsselart“ schaffe das Schaf auch Lebensraum für andere Arten. Durch eine extensive Beweidung soll die Artenvielfalt erhöht und gefährdete Arten unterstützt werden. Hierzu zählt etwa der Feldhase, der schon seit einigen Jahren bundesweit auf der roten Liste geführt wird. Durch den Tritt und den Fraß der Schafe entstünden wichtige Nahrungs-, Rückzugs- und Fortpflanzungsräume. Durch das Auslichten von Gehölzen entstehe ein gewünschtes Strukturmosaik aus überständiger Vegetation, Tothölzern und Zonen mit niedrigem Wuchs. Denn erst Flächen, auf denen es auch kurzgehaltene Wiesen gibt, ermöglichen es einigen Vögeln wie etwa dem Star, auf Nahrungssuche zu gehen.
Auch der seltene Steinkauz benötigt Zonen niedrig wachsender Vegetation zur Nahrungssuche. Zudem brauchen viele Insekten offene Bodenflächen, um Baumaterial für den Verschluss ihrer Bruthöhlen zu finden. Auf solchen Weiden wimmelt es zudem nur so von Heupferdchen, Laufkäfern und vielen weiteren sechsbeinigen Tieren.