Auch mit 90 noch fit durchs Leben
Köllerbach · Isolde Holzhauser hält sich mit Rückengymnastik im TV Köllerbach fit. Wer die Rentnerin sieht, glaubt nicht, dass sie schon 90 Jahre alt ist.
Jeden Donnerstagmorgen packt Isolde Holzhauser ihre Sporttasche und marschiert zur Gymnastikhalle des Turnvereins Köllerbach. Nichts ungewöhnlich, könnte man meinen. Doch Isolde Holzhauser ist gerade 90 Jahre alt geworden. Da ist diese Disziplin schon etwas Besonderes. Wenn man die Rentnerin sieht, kann man sich leicht in ihrem Alter verschätzen. Ihr Haar trägt sie immer noch blond. Ein schicker Trainingsanzug unterstreicht ihre sportliche Linie. Seit rund 50 Jahren nutzt die Köllerbacherin das Fitnessangebot des Turnvereins.
"Am liebsten mache ich Gymnastikübungen für den Rücken. Die tun mir immer am besten. Das hält mich gelenkig", sagt die gelernte Näherin. Ihr Beruf war auch ausschlaggebend, dass sie "irgendwann in den 1960er Jahren" dem TV Köllerbach beitrat. "Damals habe ich den ganzen Tag an der Nähmaschine gesessen. Abends tat mir der Rücken weh", erinnert sich Isolde Holzhauser.
Anfangs turnte sie jeden Montag und Donnerstag, sah viele Turnerinnen und Trainerinnen kommen und gehen. Am längsten turnt sie jetzt unter Anleitung von Rosi Spieldenner, trainiert Arme, Beine, Bauch und Po mal mit elastischen Bändern, mal mit dem Schwingstab, mal mit Hanteln. Am liebsten macht sie Bodenübungen, da fühlt sie sich mittlerweile am sichersten. Dass die 90-Jährige in der Tat noch sehr gelenkig ist, musste kürzlich auch ihr Hausarzt neidlos zugeben. "Mir tat der Rücken weh und ich wollte eine Salbe. Mein Hausarzt meinte, er würde mir zusätzlich ein mechanisches Hilfsmittel verschreiben, damit ich mit dem Arm an die schmerzende Stelle am Rücken komme. Da habe ich flugs den Arm nach hinten gedreht und ihm vorgemacht, dass ich problemlos mich selbst am Rücken einreiben kann. Da hat der Doktor Bauklötze gestaunt", erzählt die langjährige Turnerin mit hörbarem Stolz in der Stimme.
Schön findet Isolde Holzhauser auch die Geselligkeit und das Gemeinschaftsgefühl unter den Turnfrauen. Die 90-Jährige berichtet: "Nach dem Training fährt mich immer eine der Mitturnerinnen nach Hause. Und zu meinem Geburtstag haben alle für mich gesammelt und mir einen schönen Blumenstrauß überreicht. Das gab mir ein wohliges Gefühl von Zugehörigkeit."
